Sehr geehrte Frau Suka, ich sehe die Veränderungen in unserem Bezirk; 30er Zonen und Errichtung von Radwegen - immer weitere Einschränkungen! Parkraumbewirtschaftung schafft keine Parkplätze, was tun?
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ja, Tempelhof wächst und verändert sich. Und wir können als Gesellschaft, Politik und Bürger*innen diese Veränderungen aktiv mitgestalten. Ich möchte für Tempelhof klimafreundliche Quartiere, dazu gehört dann selbstverständlich auch eine klimafreundliche Verkehrspolitik, die ohne Einschränkungen für Autofahrer*innen nicht zu haben ist. Das Vorhaben am Tempelhofer Damm eine Radverkehrsanlage zu bauen, basiert übrigens auch auf einem Bürgerantrag, der innerhalb weniger Tage über 1750 Unterschriften von im Bezirk wahlberechtigten Einwohner*innen erhielt. Fahrradwege und Parkraumbewirtschaftung sind aus meiner Sicht sehr geeignete Mittel, um den öffentlichen Raum gerecht zu verteilen und um Klimaschutz, Verkehrssicherheit und die Belebung des Einzelhandels miteinander zu verbinden. In mehreren Tiefgaragen und Parkhäusern ebenso wie auf Privatgelände stehen Parkmöglichkeiten zur Verfügung, die bisher zum Teil ungenutzt bleiben. Mit einer Parkraumbewirtschaftung verbessert sich die Ausnutzung dieser Parkmöglichkeiten erfahrungsgemäß. Umfangreiche Stellplatzerhebungen haben zudem ergeben, dass insbesondere tagsüber die große Zahl der Stellplätze am und in unmittelbarer Umgebung des Tempelhofer Damms von Dauerparkern belegt werden, die von ausserhalb in das Gebiet einpendeln. Für die Anwohner*innen bleibt das Parken im gesamten Bewirtschaftungsbereich im Übrigen weiterhin kostenlos. Sie müssen sich lediglich alle zwei Jahre einen Bewohnerausweis besorgen.
Auch Tempo 30 bewerte ich nicht in erster Linie als „Einschränkung“, sondern als Mittel zum Zweck, nämlich als eine Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, zur Reduzierung des Lärms und Verbesserung der Luftqualität. Andere Metropolen setzen schon lange deutlich mehr auf diese Maßnahme als wir in Berlin.