1750 Bürger*innen? Wie viele von diesen sind schwerbehindert und befürworten es, nun nicht mehr vor Arztpraxen, Banken oder der Post anhalten zu können? Was würden Sie tun?
Sehr geehrte Frau Suka,
ich verstehe Ihre Argumente, nachvollziehen kann ich diese nur bedingt. Die Straßenführung auf dem T-Damm ist eine Katastrophe, seit der große Fahrradbereich entstand. Das stop and go trägt definitiv zu einer positiven Klimabilanz bei und in Parkhäusern müssen Anwohner*innen natürlich bezahlen, um einkaufen, zu Ärzten oder der Post gehen zu können. Dafür müssen unverhältnismäßig weite Wege zurückgelegt werden. Ich spreche nicht nur für mich. Meine Nachbarin mit künstlichen Gelenken hat das gleiche Problem.
Und warum auf Kosten der Kfz-Fahrer*innen die Fahrradfahrer*innen derart bevorzugt werden müssen erschließt sich mir nicht. Schließlich zahlen diese u.a. keine Kfz-Steuer. Warum können nicht alle Verkehrsteilnehmer*innen gleichermaßen an den Kosten beteiligt werden, mit einer Roller-und Fahrradsteuer belegt und natürlich mit Führerschein. Ich sehe täglich unzählige Radfahrer*innen, die die Verkehrsregeln missachten, bei rot fahren, und das auf diesen Straßen.
Sehr geehrte Frau K.
mit dem Verweis auf die 1750 Einwohner*innen wollte ich Ihnen bei der Beantwortung Ihrer vorherigen Frage nur noch zusätzlich mitteilen, dass die Planungen der Radverkehrsanlage auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) berufen, der von einem Einwohnerantrag initiiert wurde. Wie viele von diesen Einwohner*innen eine Behinderung haben, wird nicht erfasst. Allerdings gab es bei der Planung der Radverkehrsanlage auf dem TeDamm einen langen Beteiligungsprozess, an dem auch u.a. der bezirkliche Beirat von und für Menschen mit Behinderung mit seiner Expertise beteiligt war. Ich war persönlich als Bezirksverordnete und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses in diesem Zusammenhang und allgemein zum Thema „diskriminierungsfreier und barrierefreier Zugang zum Gesundheitswesen" im regen Austausch mit dem Beirat.
Die genaueren Ergebnisse des Beteiligungsprozesses können Sie übrigens bei Interesse beim Bezirksamt von Tempelhof- Schöneberg erfragen.
Da Sie inzwischen bei dieser Frage sehr verschiedene Themen angesprochen haben, würde ich Ihnen gerne ein Gespräch anbieten wollen, sofern Sie Interesse und Zeit haben. Meine zehnjährige BVV-Arbeit, neben Beruf und Familie, zeigt, dass ein persönliches Gespräch meist ergiebieger und zufriedenstellender für beide Seiten ist. Wenn Sie mir eine Email unter AferditaSuka@gmx.de schreiben, teile ich Ihnen gerne meine Nummer mit.
Vielen Dank,
Aferdita Suka