Fragen und Antworten
Mit dem Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG) wird die mögliche Reaktiverung von drei Kraftwerksblöcken im Rheinischen Revier geregelt.
Abstimmverhalten
Einführung einer optionalen Festlegung differenzierender Hebesätze
Änderung des Kommunalwahlgesetzes und weiterer wahlbezogener Vorschriften
Abschiebestopp für Jesid:innen
Verbesserung des Rohstoffmanagements
Über Antje Grothus
Antje Grothus schreibt über sich selbst:
Ich bin 1964 in Bochum „auf Kohle“ geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen, wo der Gartenbetrieb meiner Eltern einer grünen Insel zwischen Zechen- und Industriegeländen glich. Nach Lebensstationen auf Langeoog, in Bonn und Regensburg lebe ich seit 1994 in Kerpen-Buir im Rhein-Erft-Kreis und habe drei Töchter.
Als Diplom-Oecotrophologin (Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin) habe ich mich beruflich viele Jahre lang mit gesunden und guten Lebensmitteln befasst. Ich war überwiegend freiberuflich tätig: unter anderem im Verlagswesen und Buchhandel, als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Ernährungswirtschaft und als Dozentin in Bildungseinrichtungen und Qualifizierungsgesellschaften. Ab 2015 verlagerte sich der Schwerpunkt meiner Selbständigkeit auf die Transformationsberatung. In diesem Rahmen arbeite ich als Referentin zu den Themen Energiewende, Kohleausstieg, nachhaltiger Wandel, Netzwerkarbeit und zivilgesellschaftliches Engagement.
Wie viele Menschen in meiner Wahlheimat bin auch ich eine der persönlich von den negativen Auswirkungen des unmittelbar neben Kerpen-Buir gelegenen Kohletagebaus Hambach Betroffenen. Als im Jahr 2004 bekannt wurde, dass die Autobahn A4 für den Tagebau an unseren Ortsrand verlegt werden sollte, wurde ich aktiv und habe 2007 den Verein Buirer für Buir mitgegründet, der sich für den Erhalt der Lebensqualität in Buir, die Pflege von Natur und Kultur und eine aktive Zivilgesellschaft einsetzt.
Mein Fokus erweiterte sich schnell auf das Thema Klimaschutz und ich begann, mich mehr und mehr mit den politischen Strukturen des Kohleabbaus zu beschäftigen. Mir wurde schnell klar, dass es ein klimapolitischer Kraftakt sein würde, die Braunkohle im Boden zu lassen und den Kohleausstieg klimagerecht vorzuziehen. 2015 organisierte ich für ein zivilgesellschaftliches Bündnis eine Menschenkette mit mehreren Tausend Teilnehmenden am Tagebau Garzweiler – die damals größte Klimaaktion seit Jahrzehnten! Um eine dialogische Lösung des Konflikts um den Hambacher Wald zu initiieren, brachte ich im Frühjahr 2016 die Initiative Bündnis Friedensplan mit auf den Weg. Hier versammelten sich kirchliche Organisationen, Parteien, Bürgerinitiativen und engagierte Einzelpersonen, um RWE zu einem einjährigen Rodungsstopp zu bewegen, der allen Beteiligten eine Denkpause und Zeit für Austausch verschaffen sollte. Im Rahmen der Klimaschutzverhandlungen in Bonn im November 2017 zeichnete mich die Nothilfeorganisation CARE als eine von zwölf weltweiten ‚Klimaheldinnen’ aus. Dies ist mir bis heute eine besondere Ehre und erinnert mich stets daran, dass wir hier im Revier auch eine globale Verantwortung tragen: all denjenigen gegenüber, die in anderen Teilen der Erde schon länger von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind.
Im Juni 2018 wurde ich als Vertreterin der Region und der betroffenen Anwohner*innen im Rheinischen Braunkohlenrevier von der Bundesregierung in die Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, die sog. Kohlekommission, berufen. Für diese Tätigkeit wurde ich von der Klima-Allianz Deutschland e.V. freigestellt, bei der ich seit April 2017 als Koordinatorin für Kohlepolitik NRW tätig war. Seit meiner Mitarbeit in der Kommission widme ich mich mit Leidenschaft der Gestaltung eines nachhaltigen Wandels in unserer Region, sowohl ehrenamtlich als auch beruflich in meiner neuen Funktion als Koordinatorin für nachhaltigen Strukturwandel bei der Klima-Allianz Deutschland. Für sie bin ich seit 2019 Mitglied im „Beirat der Wirtschaft-, Wissenschafts- und Sozialpartner zur Begleitung des Strukturwandels im Rheinischen Revier“ des NRW-Wirtschaftsministeriums. Aktuell befinde ich mich im gesetzlich geregelten „Wahlvorbereitungsurlaub“, da ich mein Engagement für die Region gerne als Landtagsabgeordnete weiterführen möchte.