Andreas Beier
UNABHÄNGIGE
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Frage von Richard K. •

Frage an Andreas Beier von Richard K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Sehr geehrter Herr Beier

Sie haben offen und ehrlich geantwortet. Alle Beispiele habe ich genau durchgelesen. Meine Fragen an sie lautet: ihre Position zur Frage Mindestlohn lautet: die Arbeiter machen Mehrarbeit ohne Bezahlung und das ist offenbar üblich. Bei Mindestlöhnen müssen sie ohne Bezahlung offenbar mehr arbeiten!

Können sie das erklären?

Meine Stimme haben sie! Von meinem Sohn auch.

Mit freundlichen Grüßen
R. Kerber

Antwort von
UNABHÄNGIGE

Sehr geehrter Herr Kerber,

danke für Ihr Nachfrage zu der These zum Mindestlohn. Das Thema Mindestlohn ist - wie anderes auch in Deutschland - gut durchdacht, wird aber auch zu zu Nachteilen führen können.

Es ist nicht unüblich, dass Mitarbeiter bei einer 40-Stunden Woche 44 bis 47 Stunden in der Woche arbeiten, ohne für die Mehrstunden bezahlt zu werden oder die Überstunden abbauen zu dürfen. Zwei Beispiele aus den Arbeitsbereichen, in denen "gut" verdient wird, verdeutlicht dies:

Montag bis Donnerstag werden jeweils von 7:30 bis 18 Uhr zehn Stunden gearbeitet (die gesetzliche Höchstgrenze) und am Freitag von 7:30 bis 15 Uhr sieben. Bezahlt werden aber nur die 40 Stunden und nicht die geleisteten 47.

Zum Jahresende kennen es viele Menschen, dass im Unternehmen die offenen Aufträge abgearbeitet werden müssen und die Mitarbeiter nach 20 Uhr oder auch mal bis 23 Uhr an mehreren Tagen in der Woche im Büro sind. Ähnlich ist das, wenn Großaufträge abgearbeitet oder neue Projekte abgeschlossen werden müssen.

Bei der Einführung eines Mindestlohnes, der in bestimmten Branchen nicht gezahlt werden kann, werden Unternehmer diese Vorgehensweise praktizieren lassen: Die Mitarbeiter müssen länger arbeiten, so dass diese im Grunde zwar mehr verdienen (nämlich ihren Mindestlohn) aber der Stundenlohn aufgrund der tatsächlichen Gesamtwochenarbeitzeit nur unwesentlich steigt. Infolgedessen bleibt das Einkommen nahezu gleich, die Arbeitsbelastung steigt aber. Hinzu kommt, dass Unternehmer Mitarbeiter entlassen werden, da die Arbeit von wenigeren geleistet werden kann.

Mit freundlichem Gruß
Andreas Beier