Frage an Andreas Beier von Richard K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Beier
Sie haben offenbar viel Einblick in politische Belange und viel studiert
und zusätzlich ein Verwaltungsstudium. Im Bundestag sitzen leider
offenbar viele studierte Theoretiker die wenig Ahnung von den Problemen der
Bürger und der älteren Bürger haben.
Egal über welches Thema: Wenn im Fernsehen über Arbeitslosigkeit, immer
mehr Schulden, teurer Sprit, Ausländerkriminalität und "überall wird
alles teurer" diskutiert wird, dann bekommt man von Politikern nie konkrete Antworten.
Meine Fragen an sie lauten:
Mangelt es bei den Antworten der Politiker an mangelnder Bildung, trotz
dem Studium oder sind die nur alle Theoretiker? Was wollen sie nun anders
machen, wenn sie in Talkshows sitzen und was können sie besser machen um
den Bürgern bessere Antworten zu geben? Ich kann mich nicht immer klar
ausdrücken aber von Politikern verlange ich dass sie mir als Bürger alles
gut erklären!
Sie kann man offenbar wählen ohne angelogen zu werden ABER!!! ich möchte
auch eine ehrliche Antwort.
Und ich habe noch eine Frage zum Bereich Verbraucherschutz im Bereich Land-
und Forstwirtschaft. Sind sie für die Einführung von Gentechnik oder
dagegen?
Mit freundlichen Grüßen
R. Kerber
Sehr geehrter Herr Kerber,
es gibt zwar wenige Ausnahmen im deutschen Fernsehen aber in Politik-Talkshows geht es nicht darum, die Menschen zu informieren und die Wahrheit bzw. die Realität einfach darzustellen und zu erklären. Talkshows mit Parteipolitikern sollen die Zuschauer "unterhalten" und nicht die zahlreichen gesellschaftlichen, politischen, sozialen, finanziellen oder wirtschaftlichen Probleme anhand der Fakten darlegen.
Auch sollen in diesen Talkshows keine Hintergründe für diese Probleme erschlossen werden, um realistische Lösungen aufzeigen zu können. Parteipolitiker beschimpfen in Talkshows die gegnerischen Parteien/Politiker und loben die eigene Arbeit, um möglichst viele Wählerstimmen zu erhalten - darum geht es!
Sie haben richtig erkannt, dass von den Parteipolitikern immer weniger praktische Erfahrungen haben. Das liegt daran, dass sich Parteipolitiker zu 75 Prozent mit der Selbstdarstellung und ihrer eigenen Partei beschäftigen. Für die Menschen vor Ort und deren Probleme bleibt da meist keine Zeit mehr.
Ich vertrete die Ansicht, dass Politiker ins Büro, in die Fachausschüsse, in die Parlamente, vor die Presse und vor allem in Kontakt mit den Menschen sein sollen. 2002 schrieb ich auf meinen Handzettel: "Politik heißt für mich vor allem mit den Menschen in Kontakt zu sein!". Bei meinen Kreisbereisungen und den damit verbundenen Bürgergesprächen lerne ich mindestens genauso viel, wie die Menschen von mir lernen können. In Talkshows sollte man nur selten gehen, wichtiger wären Bürgersprechstunden vor Ort, bei denen die Menschen selber nachfragen können! Von den immer gleichen Politikern auf die immer gleichen Fragen von den immer gleichen Moderatoren die gleichen Phrasen zu hören - das bringt den Menschen nichts!
Zur Gentechnik:
Bereits 2005 habe ich bei abgeordnetenwatch.de http://www.abgeordnetenwatch.de/andreas_beier-958-206.html#questions meine Ablehnung gegenüber Gentechnik deutlich gemacht, denn die Risiken sind nicht absehbar, wenn gentechnisch veränderte Nahrungsmittel massenhaft angebaut werden.
Mit freundlichem Gruß
Andraes Beier
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