Verbesserte Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen in den drei Thüringer Außenstellen des BStU

Der Antrag der SPD, Grünen und Linken zur Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen der drei Thüringer Außenstellen wurde mit den Stimmen der antragstellenden Fraktionen angenommen. Die komplette CDU-Fraktion sowie ein AfD-Abgeordneter stimmten gegen den Antrag, während sich der Großteil der AfD enthielt.

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Dafür gestimmt
44
Dagegen gestimmt
26
Enthalten
5
Nicht beteiligt
15
Abstimmungsverhalten von insgesamt 90 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Matthias HeyMatthias HeySPD15 - Gotha II Dafür gestimmt
Portrait von Michael HeymMichael HeymCDU12 - Schmalkalden-Meiningen I Dagegen gestimmt
Portrait von Björn HöckeBjörn HöckeAfD1 - Eichsfeld I Enthalten
Portrait von Uwe HöhnUwe HöhnSPD18 - Hildburghausen I / Schmalkalden-Meiningen III Dafür gestimmt
Portrait von Gudrun HolbeGudrun HolbeCDU11 - Kyffhäuserkreis II Nicht beteiligt
Portrait von Elke HolzapfelElke HolzapfelCDU8 - Unstrut-Hainich-Kreis I Nicht beteiligt
Portrait von Mike HusterMike HusterDIE LINKE36 - Saale-Holzland-Kreis II Dafür gestimmt
Portrait von Margit JungMargit JungDIE LINKE41 - Gera I Dafür gestimmt
Portrait von Ralf KalichRalf KalichDIE LINKE33 - Saale-Orla-Kreis I Dafür gestimmt
Portrait von Jörg KellnerJörg KellnerCDU16 - Sömmerda / Gotha III Dagegen gestimmt
Portrait von Olaf KießlingOlaf KießlingAfD Enthalten
Portrait von Roberto KobeltRoberto KobeltDIE GRÜNEN36 - Saale-Holzland-Kreis II Dafür gestimmt
Ein Portrait von Katharina König-Preuss. Sie trägt eine schwarze Bluse, schulterlange dunkle Haare und lächelt in die Kamera. Katharina König-PreussDIE LINKE29 - Saalfeld-Rudolstadt II Dafür gestimmt
Portrait von Knut KorschewskyKnut KorschewskyDIE LINKE19 - Sonneberg I Dafür gestimmt
Portrait von Maik KowalleckMaik KowalleckCDU29 - Saalfeld-Rudolstadt II Dagegen gestimmt
Portrait von Rainer KräuterRainer KräuterDIE LINKE28 - Saalfeld-Rudolstadt I Dafür gestimmt
Jens Krumpefraktionslos Dafür gestimmt
Portrait von Jörg KubitzkiJörg KubitzkiDIE LINKE8 - Unstrut-Hainich-Kreis I Dafür gestimmt
Portrait von Tilo KummerTilo KummerDIE LINKE18 - Hildburghausen I / Schmalkalden-Meiningen III Dafür gestimmt
Portrait von Frank KuschelFrank KuschelDIE LINKE Dafür gestimmt
Portrait von Annette LehmannAnnette LehmannCDU9 - Unstrut-Hainich-Kreis II Dagegen gestimmt
Portrait von Diana LehmannDiana LehmannSPD21 - Suhl / Schmalkalden-Meiningen IV Dafür gestimmt
Portrait von Ina LeukefeldIna LeukefeldDIE LINKE21 - Suhl / Schmalkalden-Meiningen IV Dafür gestimmt
Portrait von Christine LieberknechtChristine LieberknechtCDU31 - Weimar I / Weimarer Land II Dagegen gestimmt
Portrait von Christina LiebetrauChristina LiebetrauCDU13 - Schmalkalden-Meiningen II Dagegen gestimmt

Bei dem Antrag der Regierungsfraktionen handelte es sich um einen Alternativantrag zum CDU-Antrag bezüglich der Fortsetzung der drei Außenstellen der Behörde für Stasi-Unterlagen. Dieser wurde jedoch abgelehnt und nicht namentlich im Landtag abgestimmt.
Nach einer Untersuchung schlug der Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen vor, dass die Stasi-Akten aus Thüringen in das Bundesarchiv eingegliedert werden sollen. Dies soll auf Grundlage eines Standortes in Thüringen erfolgen, was im Gegensatz zu den derzeitigen Standorten Erfurt, Gera und Suhl steht. Der Antrag der CDU sieht genau diesen einen Standort für die Akten vor.
In ihrem fraktionsübergreifenden Antrag legen SPD, Grüne und Linke fest, diesen als gemeinsame Grundlage für die Verhandlungen mit Land, Bund sowie Bundesbehörde zu verankern. Wenn die Stasi-Akten in das Bundesarchiv überführt werden, sollen diese dennoch in Thüringen bleiben und jederzeit zugänglich bleiben.
Infolgedessen fordern die Antragsteller die Landesregierung auf,

  • den Landtag über die Evaluierung des Bundesbeauftragten bezüglich der archivgerechten Lagerung der Akten zu informieren.
  • sich auch auf Bundesebene für den Erhalt der drei Außenstellen in Erfurt, Gera und Suhl einzusetzen.
  • bis Ende 2017 ein Alternativkonzept zu erarbeiten, wenn der Bund weiterhin eine Zusammenführung an einen Ort planen sollte.
  • die Aufarbeitungsinitiativen und -gedenkstätten weiter auszubauen.

Grund für den Alternativantrag war nicht nur der Antrag der CDU-Fraktion, sondern auch der zu erwartende Evaluationsbericht des Bundesbeauftragten, der sich die drei Thüringer Außenstellen genau angesehen hat.

Der Antrag der SPD, Grünen und Linken zur Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen der drei Thüringer Außenstellen wurde mit den Stimmen der antragstellenden Fraktionen angenommen. Die komplette CDU-Fraktion sowie ein AfD-Abgeordneter stimmten gegen den Antrag, während sich der Großteil der AfD enthielt.

Für die Linksfraktion hatte Steffen Dittes das Wort. Seiner Meinung nach sei der CDU-Antrag widersprüchlich. Einerseits fordere man dort, dass die Akten an einen zentralen Ort vom Bundesarchiv übergeben werden sollen, andererseits sollen die drei Außenstellen mit Zugang zu den Akten erhalten bleiben.
Jörg Kellner (CDU) merkte an, dass man auf die finanziellen Mittel des Bundes angewiesen sei. Schließlich würde sich der Zustand der Akten nicht mehr verbessern.
Von den Grünen spricht Astrid Rothe-Beinlich im Plenum. Sie kritisierte, dass der CDU-Antrag Thüringen in den Verhandlungen  schwächen würde. Ihrer Meinung nach sei der Erhalt der drei Standorte am wichtigsten, verknüpft mit der Möglichkeit zur dauerhaften Akteneinsicht und der Gedenkstättenarbeit.
Auch Birgit Pelke (SPD) bemängelte den Antrag der CDU. Dieser sei zu undetailliert, um damit in die Verhandlungen gehen zu können.
Björn Höcke (AfD) äußerte sich für seine Partei. Er betont, wie wichtig gerade die Gedenkstätten für Thüringen sei, besonders in Bezug auf Thüringens DDR-Hintergrund. Inhaltlich könne man die beiden Anträge nicht wesentlich unterscheiden, bis auf die zeitliche Struktur, weswegen die AfD dem CDU-Antrag zustimmen werde.