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Zoe Mayer
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Frage von Anna V. •

RKI-Tagesbericht (18.1.): Von 206.917 Omikron-Fällen sind nur 1.864 hospitalisiert. Das ist weniger als 1%. Wie kann eine Impfpflicht dann verhältnismäßig sein?

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Guten Tag,

eine mögliche Impfpflicht und die entsprechenden Details der Umsetzung werden in den nächsten Wochen und Monaten Thema einer parteiübergreifenden Diskussion im Bundestag, sowie einer öffentlichen Diskussion sein. Die Empfehlung des Ethikrats zur möglichen Einführung einer Impfpflicht, die einige Argumente des Für und Wider diskutiert, finden Sie hier: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/mitteilungen/2021/deutscher-ethikrat-empfiehlt-ausweitung-der-gesetzlichen-impfpflicht/?cookieLevel=not-set. 

Die Freiheit zur Nicht-Impfung des Einzelnen beschränkt mittlerweile massiv individuelle & kollektive Freiheiten der  Vielen. Dies ist ein Grund, weshalb ich mich für eine allgemeine Impflicht ausspreche. Die Impflicht ist kein politischer Wortbruch: Wir können als Gesellschaft die Pandemie nur hinter uns lassen, wenn wir lernfähig und offen für Kurskorrekturen bleiben. Auch die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung hat sich umgekehrt. Eine begrenzte einrichtungsbezogene Impflicht ist zunächst sinnvoll, um besonders vulnerable Menschen, die beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder anderen Einrichtungen leben, behandelt oder betreut werden, zu schützen. Ich spreche mich außerdem für eine schnelle Ausweitung auf andere Bereiche wie Feuerwehr, Polizei oder Justizvollzug aus.

Die aktuelle Studienlage  (https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1044481/Technical-Briefing-31-Dec-2021-Omicron_severity_update.pdf) zeigt, dass die Verhinderung der Übertragung der Omikron-Variante nach der zweiten Impfung innerhalb einiger Monate stark nachlässt. Eine Boosterimpfung erhöht diesen Schutz aber, zumindest für einige Zeit, auf ca. 70%. 

Die Impfung schützte außerdem nach einer aktuellen Studie (https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1044481/Technical-Briefing-31-Dec-2021-Omicron_severity_update.pdf) bis 6 Monate nach der zweiten Impfung mit ca. 72% und nach einer Boosterimpfung mit 88% vor einer Hospitalisierung bzw. einem schweren Verlauf. Der Impfschutz bietet damit sowohl Schutz für die Geimpfte Person vor Hospitalisierung, aber schützt auch die Gemeinschaft, da er zu einer geringeren Belastung des Gesundheitswesens führt und so die Behandlung für schwere COVID-Verläufe, aber auch die Behandlung anderer Erkrankungen, sicherstellt. 

Eine neue Studie (https://secureservercdn.net/50.62.198.70/1mx.c5c.myftpupload.com/wp-content/uploads/2021/12/MEDRXIV-2021-268439v1-Sigal.pdf)  zeigt außerdem, dass bei einer geimpften Person eine Omikron-Durchbruchsinfektion die neutralisierenden Antikörper (=Immunität) deutlich erhöht, sowohl gegen Omikron, als auch gegen Delta. Bei einer ungeimpften Person hingegen führt eine Omikron-Infektion nicht zu einer besseren Antikörperzahl gegen eine Deltainfektion. Auch hier führt eine Impfung als zu einem größeren Eigen- und Fremdschutz. 

Auch wenn die aktuellen Daten darauf hinweisen, dass die Krankheitsverläufe bei einer Infektion mit Omikron insgesamt milder verlaufen, führt die höhere Infektiosität trotzdem zu einer großen Anzahl an Personen, die ein Bett in einem Krankenhaus benötigen. Ungeimpfte haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit an einem schweren Verlauf zu erkranken. 

 

Mit freundlichen Grüßen

Team Zoe Mayer

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