Frage an Wolfram Günther von Joachim S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Günther,
in der Wahlkampfveranstaltung der Grünen am 14. Aug. 2019 in Schkeuditz wurde sowohl von Ihnen wie von Frau Göring-Eckardt den Wählern dargelegt, dass die Grünen die Problematik um den Stadt nahen Flughafen Leipzig/Halle und dessen negativer Auswirkungen auf 10tausende Anwohner kennen und deshalb eine künftige Änderung der Umweltpolitik gerade am Leipziger Flughafen einen hohen Stellenwert für die Grünen hat. Umso erstaunter muss ich als Wähler feststellen, dass von all dem in Ihrem kürzlich in der Leipziger Volkszeitung veröffentlichten Interview kein Wort zu finden ist. Sind Ihnen Reduzierung von (Nacht-)Lärm und anderen Emissionen zugunsten der Umwelt und 10tausender Anwohner des Leipziger Flughafens plötzlich keine Auseinandersetzung mit Ihren potentiellen Koalitionspartnern wert? Wollen sich die Grünen auf eine Stufe stellen lassen mit jenen Politikern, die ihr Versprechen "Leipzig wird umflogen" nie eingelöst haben?
Gemeinsam mit vielen anderen Wählern bin ich auf Ihre Antwort gespannt!
Mit freundlichen Grüßen
J. S.
Sehr geehrter Herr S.,
um alle denkbaren Missverständnisse auszuräumen: In dem besagten Interview der Leipziger Volkszeitung und Dresdner Neuesten Nachrichten werden natürlich nicht alle Themen im Detail angesprochen, da die absehbaren Konfliktfelder in der Verkehrspolitik umfangreicher sind und nicht auf eine Zeitungsseite passen. Dass der Verkehrsbereich ein schwieriges Verhandlungsfeld ist, hat die LVZ in der Aufzählung der Themen am Anfang des Artikels dargestellt. Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt wirklich von unserer Seite unpassend, vor Beginn der Sondierungen unsere komplette Verhandlungsstrategie öffentlich zu verkünden, damit sich auch noch die Gegenseite gut vorbereiten kann.
Ich stehe zu den gemachten Aussagen, bitte aber in den kommenden Wochen um Rücksicht, dass wir aus guten Gründen unsere Verhandlungsstrategie nicht in der Zeitung darlegen. Daher bitte ich freundlich um Geduld, solange wir noch gar nicht in thematischen Verhandlungen stehen.
Ich hoffe, ich konnte hinreichend gut darlegen, dass jetzt etwas Geduld gefragt ist und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Wolfram Günther