Frage an Wolfgang Wodarg von Marlies C. bezüglich Gesundheit
Hallo Herr Dr. Wodarg,
lieber Genosse Wolfgang,
wie groß sind z. Zt. die Chancen für eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln, wie sie "foodwatch" fordert und Seehofer ablehnt?
Gruß
Marlies
Liebe Frau Clausen-Grossmann,
die Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschft und Verbraucherschutz der SPD hat am 19.02.2008 eine eindeutige Position zur Nährwertkennzeichnung beschlossen, die eine verpflichtende und ergänzte Ampelkennzeichnung nach britischem Vorbild fordert. Diese Forderung entspricht auch meiner Überzeugung. Insoweit bemühen wir uns, u.a. zusammen mit Verbraucherverbänden, unseren Koalitionspartner von der Richtigkeit dieser Kennzeichnungsart zu überzeugen.
Es scheint als habe ein Umdenken auf Leitungsebene des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) begonnen. Die bisherige ablehnende Haltung des Bundesminister Seehofer scheint sich aufzuweichen. Er ist inzwischen für eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung, nachdem ein entsprechender Verordnungsvorschlag der EU-Kommission vorliegt. Sein Haus hat vom 14.03. bis zum 31.03.2008 eine Verbraucherumfrage durchgeführt, die eine farbliche Nährwertkennzeichnung testen sollte. Die Ergebnisse liegen uns allerdings noch nicht vor.
Daher bin ich aber zuversichtlich, dass die CDU sich von den vielen guten Argumenten für die Einführung der Ampelkennzeichnung überzeugen lassen wird und die Klientelpolitik, gegenüber der Lebensmittelindustrie, die eine verpflichtende Kennzeichnung ablehnt und eine freiwillige und schwerer verständliche Kennzeichnung favorisiert, ablegt.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Wodarg