Frage an Wolfgang Wodarg von hans j. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Lieber Herr Wodarg,
die Grünen haben auf ihrem Sonderparteitag mit beachtlicher Mehrheit gegen die Fortsetzung der militärischen Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan votiert und damit in der Parteispitze und in der Fraktion für große Aufregung gesorgt.
Können Sie sich vorstellen, dass die Parteilinken in der SPD eine ähnliche Aktion zustande bringen und ihrem Gewissen folgend einen ähnlichen Mehrheitsbeschluss fassen würden, oder ist die Allmacht des Helden vom Hindukusch, Peter Struck, so groß, dass alle vor ihm kuschen und einer Kriegsverlängerung zustimmen, die letztendlich die Terrorgefahr in Deutschland erheblich verstärkt hat.
Ich grüße Sie
Hans Jacobsen.
Sehr geehrter Herr Jacobsen,
ich danke Ihnen für ihre Frage vom 18.09.2007 zu dem Tornado-Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan.
Ich kann nicht abschätzen welche Wende die Diskussion zu den Afghanistaneinsätzen in der SPD-Fraktion nehmen wird. Ich habe mich aber über den Beschluss der Grünen sehr gefreut. Er entspricht weitgehend meiner Haltung, die ich schon während der Diskussion um den Tornado-Einsatz auch öffentlich bekundet habe. Siehe auf meiner Homepage: http://www.wodarg.de/cms/index.php?view=14&id=340 Ich selbst werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass OEF-Mandat und den Tornado-Einsatz zu beenden. Ich bin für eine Verstärkung unseres zivilen Engagements und halte das deutsche Engagement für ISAF weiterhin für notwendig. Dieses muss jedoch so gestaltet werden, dass es unsere Aufbauhilfe nicht in Misskredit bringt, sondern auch von der afghanischen Bevölkerung als deren Ergänzung betrachtet wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Dr. Wolfgang Wodarg