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Frage von Dr. Heiner F. •

Frage an Wolfgang Wodarg von Dr. Heiner F. bezüglich Gesundheit

Lieber Wolfgang,

in der Stuttgarter Zeitung ist heute getitelt auf Seite 2:
"Ein Rebell entschuldigt sich bei der ganzen Fraktion".
Warum musst Du Dich für Dein Abstimmungsverhalten entschuldigen? Ich habe die Demokratie seit unserer gemeinsamen Schulzeit immer so verstanden, daß der Abgeordnete zuerst seinem Gewissen verantwortlich ist. Geht die Fraktionsdisziplin in der BRD über das Gewissen des Einzelnen? Wozu benötigen wir denn dann über 600 Abgeordnete? Für eine qualifizierte Anwort wäre ich dankbar.

Mit kollegialen Grüssen
Heiner

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Antwort von
dieBasis

Lieber Heiner Frahm,

leider ist mir Dein Brief erst jetzt weitergeleitet worden. Über den Artikel in der Stuttgarter Zeitung habe ich mich geärgert, weil er auf Gerüchten beruhte und schlecht bis gar nicht recherchiert war. Er gibt meine Aktionen falsch wieder. Ich kann nicht allen Zeitungsartikeln hinterher schreiben. Deshalb eine Kurze Zusammenfassung, die ich jetzt auch auf meine Homepage gestellt habe. www.wodarg.de

Herzliche Grüße, Wolfgang Wodarg

Entschuldig für verbale Entgleisung - aber nicht in der Sache!

01.03.2007
Da mein Brief an die Fraktionskollegen zum 27. Februar 2007 offenbar einigen Journalisten bekannt wurde, in mehreren Zeitungen jedoch falsch oder missverständlich über ihn berichtet wurde, fasse ich hier die wesentlichen Punkte zusammen.

Vorab:
Die Ablehnung des Gesetzes selbst habe ich nie bedauert oder gar zurückgenommen!

Im Brief bin ich auf drei wichtige Vorwürfe eingegangen:

1. Meine emotionale Äüßerung: "Ich schäme mich, dass die SPD-Fraktion diesem Gesetz zugestimmt hat" (Scham ist -nach Karl Marx- die nach innen gekehrte Wut)

Dieser Gefühlsausbruch hat vor allem jene Fraktionskollegen verletzt, die das Gesetzt ebenfalls ablehnten, die jedoch im Interesse einer einheitlichen Fraktionsmeinung im Bundestag mit "ja" votiert haben. Deshalb habe ich mich hierfür bei ihnen entschuldigt. Diese Gefühlsäußerung war überflüssig und schädlich.

2. Die Vertretung im Ausschuss:
Hier habe ich klargestellt, dass Peter Struck höchst persönlich die Vertretungsregelung für die Abstimmungen im Ausschuss vorgeschlagen und im einzelnen am Abend vor der Ausschuss-Sitzung arrangiert hat.

3. Meine Äußerung über das "Belügen, Täuschen und Austricksen der Parlamentarier":
Hier habe ich nichts zurückgenommen, ich habe vielmehr die Details im Zusammenhang erläutert und bekräftigt.

Ich hoffe, dass ich damit einige Missverständnisse in dieser Sache klären konnte.

Dr. Wolfgang Wodarg