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Frage von Victoria S. •

Frage an Wolfgang Wodarg von Victoria S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Wodarg,

wie gerecht finden Sie Hartz-IV? Ich jedenfalls finde, dass es das Ungerechteste ist, was die SPD-Regierung mitverantwortet.
Ich, 59 Jahre, 40 Jahre gearbeitet, seit gut einem Jahr von Hartz-IV "lebend", ohne Chance auf einen Arbeitsplatz, werde gleichgestellt mit einem 28-jährigen, der nur eine Lehre gemacht hat und seit dieser Zeit nur arbeitslos ist. Der sich nicht bewirbt, keinen Bock hat oder immer wieder bei Neue Arbeit Nord einen 1-Euro-Job für ein Jahr bekommt.
Wahrscheinlich wird dieser junge Mann auch noch ungefähr so viel Rente bekommen wie ich.
Ihre Meinung würde mich sehr interessieren.

Mit freundlichem Gruß
V. Scholz

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrte Frau Scholz,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre persönliche Lage kann ich gut verstehen. Jemandem der sein ganzes Leben gearbeitet hat, fällt es sehr schwer nach dem Verlust seines Arbeitsplatzes plötzlich auf die Unterstützung durch die Allgemeinheit angewiesen zu sein. Es tut mir auch ausgesprochen leid, dass Sie bislang noch keine Arbeit finden konnten. Die SPD hat zur Verbesserung der Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt schon vor einiger Zeit die Initiative 50plus ins Leben gerufen. Ziel ist, ältere Menschen wieder in Arbeit zu bringen und nicht zuletzt, die Erfahrungen der über 55-Jährigen zu nutzen, und deren spezifische Potenziale zu erkennen, zu fördern und einzusetzen. Wir müssen sicher noch mehr tun, damit es gelingt, möglichst viele ältere Menschen, die gesund und leistungsfähig sind, in Arbeit zu halten oder zu bringen.

Es ist völlig klar, dass ein 28-jähriger arbeiten gehen muss, wenn er es kann! „Kein Bock“ zu haben darf dabei kein Argument sein und wird von den Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit auch nicht toleriert. Trotzdem steht auch einem 28-jährigen die Unterstützung der Solidargemeinschaft zu, wenn er in die Arbeitslosigkeit rutscht. Mit der Verlängerung des Arbeitslosengeldes I haben wir der Lebensarbeitsleistung älterer Menschen trotzdem noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert eingeräumt. Gemeinsam mit meiner Fraktion und meiner Partei setze ich mich seit Jahren dafür ein, älteren Menschen vermehrt Chancen zu geben und den Betrieben klar zu machen, dass ältere Arbeitnehmer viele Qualitäten mit sich bringen, auf die es sich zu setzen lohnt.

Ich hoffe, dass auch Sie in den nächsten Monaten noch einmal Arbeit finden werden und verbleibe mit den besten Wünschen für Ihre Zukunft,

Wolfgang Wodarg