Frage an Wolfgang Spanier von Gisela K. bezüglich Senioren
Sehr geehrter Herr Spanier,
der Homepage des Deutschen Bundestages entnehme ich, dass Sie demnächst an einer "Reise des Ausschusses für Senioren in die USA" teilnehmen. Bitte erklären Sie mir den konkreten Sinn dieser Reise kurz vor Ende der Legislaturperiode für Ihre eigene Abgeordnetentätigkeit, insbesondere deshalb, weil Sie dem nächsten Bundestag laut Medienberichten nicht mehr angehören werden.
Mit freundlichen Grüßen
Gisela Krawuttke
Sehr geehrte Frau Krawuttke,
gerne komme ich Ihrer Bitte nach, den Sinn meiner Beteiligung an der Delegationsreise des Ausschusses für Senioren in die USA zu erläutern. Meine Antwort kommt etwas später, die Reise begann Ostermontag und endete am letzten Sonntag, so dass ich erst jetzt antworten kann.
Es ist richtig, dass ich nicht wieder für den Deutschen Bundestag kandidiere. Selbstverständlich erfülle ich meine Pflichten als Parlamentarier bis zum letzten Tag der Legislaturperiode.
Wie wir den demografischen Wandel gestalten, wie wir den Herausforderungen einer älterwerdenden Gesellschaft begegnen, ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben.
Wir hatten ein dicht gedrängtes Programm und intensive Gespräche. Dabei konnte ich meine langjährigen Erfahrungen als Parlamentarier, aber auch meine Lebenserfahrung aufgrund meines Alters in die Gespräche einbringen. Die Amerikaner wollten sich ein Bild über die Entwicklung in Deutschland machen, besonders wie wir soziale Sicherheit im Alter organisieren. Dazu habe ich sicherlich beitragen können.
Umgekehrt haben wir wichtige Anregungen für die Seniorenpolitik in Deutschland bekommen. Diese Anregungen sind nicht nur für den nächsten Deutschen Bundestag wichtig. Sie sind auch wichtig für Initiativen in der Gesellschaft. Wir haben nicht nur mit staatlichen Stellen gesprochen, sondern vor allem mit Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen.
Mein sozialpolitisches Engagement werde ich wie bisher auch schon im ehrenamtlichen Bereich fortsetzen. Ich habe in den USA hervorragende Beispiele kennengelernt, wie ältere Menschen selbst lebenslanges Lernen organisieren, wie ältere Menschen in ihrem Stadtteil ehrenamtlich gegenseitige Hilfe aufbauen, die besonders Älteren mit kleinem Einkommen helfen. Ich habe wichtige Anregungen für meine ehrenamtliche Tätigkeit nach meinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag bekommen.
Selbstverständlich wird es auch einen ausführlichen Bericht über diese Reise geben. Als Grundlage für die Arbeit des Bundestages. Im Übrigen kann ich Ihnen versichern, dass es sich nicht um eine "Vergnügungsreise auf Staatskosten" gehandelt hat. Es war sehr anstrengend, aber, wie uns die Gesprächspartner bestätigt haben, war es für beide Seiten ein Gewinn.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Spanier, MdB