Frage an Wolfgang Spanier von Hans Joachim S. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr gehrter Herr Spanier!
Nach dem Amoklauf in Winnenden sieht die Bundesregierung vor, Paintball zu verbieten.
Ich selbst bin mit 66 Jahren sicher nicht aktiv in diesem Sport tätig, habe aber mit Interesse dieses Hobby verfolgt.
Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie mit diesen Geräten ein
Schaden verursacht werdeb könnte, der mehr als blaue Flecken zurückläßt.
Mit gleicher Priorität müßten m.E. dann auch Räuber und Gendarmspiele verboten werden.
Mich würde interessieren, ob sie ein Paintballverbot für verhältnismäßig und sinnvoll halten.
Ich würde es begrüßen,wenn sie mitwirken würden, nicht nach jeder, sicher verabscheungswürdigen Tat, Gesetze zu erlassen,
die zwar publikumswirsam sind, aber die eigentliche Tat nicht verhindern können.
Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen !
Hochachtungsvoll, H.J. Schrauwen.
Sehr geehrter Herr Schrauwen,
Sie haben sicherlich Recht, wenn Sie sagen, dass eine Tat wie der Amoklauf in Winnenden nicht verhindert werden kann. Allerdings halte ich es für notwendig, sich mit den möglichen Ursachen auseinanderzusetzen und Maßnahmen zu erörtern, um solche Taten möglichst zu verhindern.
Dazu gehört auch, genau hinzuschauen, was die Bereitschaft zu gewalttätigen Konfliktlösungen befördert. Auch hier gibt es keine schnelle und einfache Lösung. Deshalb ist auch diskutiert worden, ob Paintball und zum Beispiel auch Gotcha solche psychologischen Wirkungen haben. Der jetzige Diskussionsstand ist, dass ein Verbot von Paintball nicht geplant ist.
Möglicherweise wird der Deutsche Bundestag einen Prüfauftrag erteilen, um das Gefährdungspotential von realen Spielen mit Tötungs- oder Verletzungssimulationen zu überprüfen. In dieser Situation bin ich gegen ein Paintball-Verbot.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Spanier