Wolfgang Schnabel
FDP
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Frage von Carola B. •

Frage an Wolfgang Schnabel von Carola B. bezüglich Umwelt

SOLIDARITÄT FÜR NEUE ARBEITSPLÄTZE

Die Diskussion zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit drehen sich aus meiner Sicht bevorzugt darum, wie man den Druck auf Arbeitslose erhöhen oder es Unternehmern genehm machen kann, zusätzliche Leute anzustellen. Den kurzfristigen wirtschaftl. Zwangsbedingungen werden Kriterien der sozialen oder ökologischen Nachhaltigkeit meist untergeordnet. Verbleibende Arbeit soll eher von weniger Menschen geleistet, denn solidarisch auf mehrere Schulter verteilt zu werden. Insbesondere im Bereich globaler Umweltschutz und Entwicklung sind Stellenkürzungen zu beobachten, welche die dringend gebotene Verstärkung der Aktivitäten in diesem Bereich (Ressourcenschutz, Klimawandel, Erossionsvermeidung, Waldzerstörung, etc) verhindern.
Als Beitrag zur Minderung der Arbeitslosigkeit und gleichzeitig der fortschreitenden globalen Umweltzerstörung will das Projekt ´Spenden für Jobs´ symbolhaft und solidarisch Zeichen setzen für Bewusstsein und Aufbruch.

Weitere Information: http://www.wald.org/4jobs

Meine Frage: Ist Ihnen die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes (und Finanzierung für 2 Jahre) im Bereich globaler Umweltschutz/nachhaltige Entwicklung eine Solidar-Spende in Höhe von EUR 250 wert?

RECYCLING-PAPIER

Der Papierverbrauch in Deutschland trägt mit ca 230 kg pro Kopf im Jahr zur Zerstörung von Waldökosystemen und sozialen Spannungen weltweit bei und stellt in keinster Weise ein nachahmenswertes Beispiel für ärmere Länder mit Nachholbedarf dar. Ein als global nachhaltig zu bezeichnender Prokopfpapierverbrauch sollte unter 150 kg pro Jahr betragen. Ein wirksamer Schritt in diese Richtung ist die Verwendung von Recyclingpapier, da dadurch der Einsatz von Primärfaser reduziert wird.

Meine Frage: Ist Ihnen diese Problematik so wichtig, dass in Ihrer Arbeit und Privatleben Recycling-Papier den Vorzug geben, solange dies aus technischen Gründen möglich ist?

Mit freundlichen Grüßen
Carola Bierschneider

Antwort von
FDP

Liebe Frau Bierschneider,

Sie beschäftigen mich sehr in einer Zeit, in der Sie nicht die einzige Fragerin zu politischen Themen sind.
Natürlich besorgt mich - nicht nur als Vater zweier Töchter, die hoffentlich noch ein langes Leben vor sich haben - die zunehmende Belastung aller Ökosysteme weltweit sehr. Ich bin grundsätzlich der Auffassung, daß der Ökologie am besten mit ökonomischen Mitteln zu helfen sei (z.B. Einbeziehung der sog. externen Kosten in die Produktionskosten, evtl über das "Glockensystem" für Zertifikate. Bei der Luftverschmutzung wird ja damit z.T. schon angefangen. Auch denke ich, daß darin dauerhaft auch Chancen für heimische Industrie liegen und daß zunehmend dort auch Arbeitsplätze entstehen werden. Allerdings sollten sie auf einer betriebswirtschaftlich tragfähigen Basis entstehen und nicht "subventioniert". Deswegen muß ich zu meinem Bedauern ablehnen, mich mit einer privaten Spende an Ihrem Unternehmen zu beteiligen.

Mit freundlichem Gruß,
Ihr Wolfgang Schnabel