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Frage von Maik B. •

Frage an Wolfgang Schäuble von Maik B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble,

mit großer Sorge verfolge ich die Diskussionen um gewalthaltige Video- und Computerspiele und deren Verurteilung. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin ein großer Fürsprecher von strengen Jugendschutzregeln (auch wenn ich diese selbst als Jugendlicher mit Leichtigkeit umgehen konnte; eine Jugend ohne Breitband und Tauschbörsen...) und ich halte das deutsche System für durchaus angebracht. Doch mit meinen mittlerweile 32 Jahren stellt sich mir immer öfter die Frage wer hier eigentlich geschützt werden soll?

Es geht um Jugendschutz und gleichzeitig wird ständig von der Verbannung von gewalthaltigen Spielen geredet. Menschen schreien nach Zensur, wollen Verbote, setzen Spiele auf eine Stufe mit Kinderpornografie. Ich bin irritiert. Wir haben ein Alterklassensystem eingeführt, das als höchste Stufe "Keine Jugendfreigabe" ausgibt. Mittlerweile sind die Buttons auf den Spielen größer als eine handelsübliche Bratpfanne und man sollte doch meinen, dass dies ausreiche. Auf erwiesenenermaßen körperlich schädigenden Produkten wie Alkohol sind weit weniger drastische Warnungen angebracht und doch wollen viele den "Schutz" der Jugend immer weiter treiben.

Ich bin 32, ich bin wahlberechtigt, ich dürfte Auto fahren, ich darf mir so viel Alkohol kaufen wie meine Leber verträgt und sogar darüber hinaus. Aber ich darf nicht alle Spiele spielen, die ich möchte. Werde ich geschützt oder bevormundet?

Es ist sicherlich keine leichte Diskussion und es gibt zahlreiche extrem gewalthaltige Spiele, die ich schwerlich als Kunst bezeichnen würde. So wie es auch viele Filme gibt, die Grenzen überschreiten. Meine und unter Umständen auch gesellschaftliche. Es muss eine Kontrolle durch den Staat geben (auch wenn es schöner wäre, wenn die Schöpfer dieser Werke selbst gelegentlich einen Gang zurück würden), aber wie weit sollte diese Kontrolle gehen? Sollte der mündige Bürger nicht selbst entscheiden dürfen, was er sich zutraut?

Vielen Dank

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