Frage an Wolfgang Schäuble von Joachim J. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble,
Herr Wolf Kaiser hat Sie mit seinen Fragen zu Sicherungssystemen für Waffen vom 14.04.09 auf zwei sehr wichtige Tatsachen hingewiesen.
1. Biometrische Sicherungssysteme sind mitnichten "sicher". Im Gegenteil wurde deren Unzulänglichkeit schon vor längerer Zeit vom Chaos Computer Club offengelegt und deren Nützlichkeit ad absurdum geführt (siehe z.B.: http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,544271,00.html ).
2. Die vom PTB geprüften Sicherungsdorne wurden beim Test durch eine Waffenzeitschrift ohne große Anstrengung innerhalb von zwei Minuten geknackt. Sie ließen sich nach dem Anschweißen eines "Haltestiftes" - wohlgemerkt im verschlossenen Zustand - einfach aus dem Waffenlauf herausziehen (siehe: Zeitschrift VISIER, Heft 3/2009, Seite 96 ff.).
Beide technischen Lösungen sind also der Unwirksamkeit überführt. Ganz im Gegenteil zu Ihrer Nutzlosigkeit steht ihr Preis. Dieser ist leider eminent.
Sollte eine der beiden technischen Maßnahmen oder beide per Gesetz Pflicht werden, würden Kosten in Milliardenhöhe auf die Gesamtheit der legalen Waffenbesitzer zukommen.
Ein Sicherheitsgewinn würde jedoch, wie vor geschildert, definitiv nicht entstehen.
Würden Sie bitte zu diesen beiden Aspekten noch einmal - explizit - Stellung beziehen ? Wer soll Ihrer Meinung nach die Kosten in Milliardenhöhe für diese keinen Sicherheitsgewinn bringenden Maßnahmen tragen, der Staat ?
Über eine Antwort Ihrerseits würde ich mich sehr freuen.
Mit freundl. Grüßen,
Joachim Jäger