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Frage von Elvira G. •

Frage an Wolfgang Schäuble von Elvira G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Schäuble,

seit dem Eintreten des neuen Zuwanderungsgesetzes sind in den Kommunen für die Deutschen aus Russland gravierende Probleme aufgetreten. Die Kommunalpolitiker verweisen uns auf das Haus International, so sähen sie uns am liebsten dort, Stadt Landshut in Niederbayern. Als besondere Schicksalsgruppe gehören wir ins Haus der Heimat, das von anderen Vertriebenen genutzt wird.

Die Deutschen aus Russland waren nie im "Hause der Heimat" vertreten, das hieß, wir wären zu viele und solange das Aussiedlerwohnheim existierte, wußten unsere Landsleute, wo sie nachfragen konnten.Seit drei Jahren hat unsere Ortsgruppe in einer Stadt mit 10% der Spätaussiedlern keine örtliche Präsenz. Unsere Kommunalpolitiker haben die Notwendigkeit eines lebendigen "Hauses der Heimat" nicht erkannt. Wir brauchen kein Museum, wir benötigen für die vorübergehende Phase des Einlebens ein Zugehörigkeitsort für die Generation der Nichtanerkannten Deutschen.Unsere Kinder und Jugendlichen werden es nicht mehr notwendig haben. Die Versuche das Problem auf der Kommunalebene zu lösen, brachten zu keinem Erfolg. Leider werden wir als Volksgruppe immer noch als Ausländer gesehen und das neue Zuwanderungsgesetz war der letzte Dolchstoß in unsere Wunde.

Es kann doch nicht wahr sein, dass unsere Zukunft niemanden interessiert.Seit kurzem hatten wir in der Ortsgruppe Neuwahlen. Wir würden viel Neues anpacken, aber wo und wie? Wir benötigen Hilfe zur Sebsthilfe.Die Probleme der Deutschen aus Russland sind ein gemeinsames deutsches Problem und jeder Politiker hat geschworen dem eigenen Volke zu dienen. Wir fühlen uns in Landshut einsam und im Stich gelassen. Elvira Gillert, Vorsitzende der Orts-und- Kreisgruppe der Deutschen aus Russland.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Gillert,

ich darf Ihnen versichern, dass das Zuwanderungsgesetz erhebliche Verbesserungen für alle Menschen mit Migrationshintergrund enthält und keineswegs zur Diskriminierung Einzelner führen sollte. Dennoch auftretende Integrationsschwierigkeiten können aber über die kommunalen Netzwerke behoben werden, die auch von den Regionalkoordinatoren des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge unterstützt werden.

Die Regionalkoordinatoren verfügen über ein umfassendes Wissen zum Integrationsgeschehen vor Ort. Sie sind in den Aufbau und die Betreuung lokaler Netzwerke einbezogen, nehmen an Netzwerksitzungen teil und verfügen als Ansprechpartner der am Integrationsgeschehen Beteiligten über reichhaltiges Hintergrundwissen und Kenntnis der Trägerlandschaft. Wegen Ihrer konkreten Anliegen möchte ich Sie deshalb bitten, sich mit Ihrem für Landshut zuständigen Regionalkoordinator in Verbindung zu setzen (Heinz Engelhardt, Tel. 089 62029 - 221, Email: Heinz.Engelhardt@bamf.bund.de). Hinsichtlich Ihrer Bitte um Unterstützung der Ortsgruppe sollte zunächst geprüft werden, ob bestehende Einrichtungen mitgenutzt werden können; aber auch eigene Maßnahmen sind durchaus möglich. Auch insoweit kann der Regionalkoordinator des Bundesamtes vor Ort behilflich sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Wolfgang Schäuble