Frage an Wolfgang Schäuble von Uwe-Jens G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Schäuble,
im Interview mit dem Tagesspiegel sagen Sie u. a. folgendes:
"Noch immer ist nicht nur die Pandemie das größte Problem, sondern der Klimawandel, der Verlust an Artenvielfalt, all die Schäden, die wir Menschen und vor allem wir Europäer durch Übermaß der Natur antun. Hoffentlich werden uns nicht wieder nur Abwrackprämien einfallen, die es der Industrie ermöglichen, weiter zu machen wie bisher." Ich vermisse dabei allerdings Ihre persönliche Selbstkritik - denn in Ihren höchsten politischen Ämtern seit Mitte der 80er Jahre sind auch Sie für die Schäden an der Natur verantwortlich.
Sie bestätigen auch die in der Fragestellung getätigte Feststellung, daß wir entdeckt haben, daß auch Alten- und Krankenpfleger, Verkäuferinnen und Erntehelfer systemrelevant sind. Wer auch immer mit "wir" gemeint ist - Sie beziehen sich ja offensichtlich mit ein.
Dazu meine Fragen:
1. Welche konkreten Maßnahmen (national und international) stellen Sie sich vor, damit der Schaden an der Natur, begrenzt bzw. verringert werden kann?
2. Können Sie sich vorstellen, persönliche Konsequenzen zu ziehen, wenn diese Maßnahmen seitens Politik und Wirtschaft nicht ergriffen werden, z. B. Rücktritt von politischen Ämtern?
3. Wie stehen Sie zur Vermögenssteuer im allgemeinen und zu einer einer Sondervermögensabgabe für Reiche in der aktuellen Situation?
4. Welche "stärkeren Ausgleichs- und Begrenzungsmechanismen" im "Verhältnis von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft" schweben Ihnen vor?
Mit freundlichen Grüßen aus Dresden und bleiben Sie gesund
U. G.