Frage an Wolfgang Schäuble von Hans-Günter G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schäuble,

der Streit um die griechischen Schulden, hält geraume Zeit ganz Europa in Atem. Ein Teil ist voller Aufregung ob der „faulen Griechen, die Ihre Aufgaben nicht erfüllen“. Wortführer dieser Anklage ist der Bayrische Finanzminister Markus Söder.
Ein ebenso engagierter Teil der Bürger will der neuen griechischen Regierung die Zeit einräumen die sie braucht, um die horrenden Fehler der alten griechischen CDU/SPD-Regierung zu korrigieren.
Als Normalbürger, der lediglich die gleichgeschalteten Medien als Informationsquelle hat, ist man hin - und hergerissen und man schwankt von teils Bewunderung für den Mut der neuen Linksregierung, andererseits von der Befürchtung, dass wir Steuerzahler am Schluss zur Kasse gebeten werden.

Fakt ist, dass die Kreditgeber ihr Geld zurückhaben wollen. Nun stellt sich für mich die Frage, welche Optionen gibt es. Haben sie größere Chancen, wenn sie den Griechen mit einem Hilfsprogramm, ähnlich einem Marschallplan, wieder auf die Beine helfen oder sollte Griechenland aus dem Euro ausscheiden, wie es der IFO – Chef Porf.Hans Werner Sinn vorschlägt? Zurzeit weiß man nicht so Recht, welcher Option Sie den Vorzug geben wollen.

Meine Fragen:
Plädieren Sie für ein griechisches Hilfspaket über längere Laufzeit, so dass eine Linksregierung die Reformen in Angriff nehmen kann, die erfolgreich die griechische Infrastruktur saniert, die Wirtschaft ankurbelt und den Menschen in Griechenland wieder eine Zukunftsperspektive in Aussicht stellt? Dies würde auch eine Rückzahlung zumindest eines großen Teils der Schulden ermöglichen.

Oder zielen Ihre politischen Absichten eher auf ein „Grexit“, um der Welt zu dokumentieren, dass eine linke Regierung nicht erfolgreich sein kann?

So wie Sie sich mit einer Standartausrede vor den Antworten der fragenden Bürger drücken, werde wohl auch ich abgespeist werden.

Beste Grüße
Hans-Günter Glaser