Frage an Wolfgang Schäuble von Stefan F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Schäuble,

wie begründen Sie sachlich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Ehemann (ohne Kinder und ohne die biologische Möglichkeit gemeinsam eigene Kinder zeugen zu können) vom Ehegattensplitting profitieren, während Bundesaußenminister Guido Westerwelle und sein eingetragener Lebenspartner (ohne Kinder und ohne die biologische Möglichkeit gemeinsam eigene Kinder zeugen zu können) steuerrechtlich nicht genauso behandelt werden wie Angela Merkel und ihr Ehemann? Sie lehnen ja bekanntlich eine steuerrechtliche Gleichbehandlung von Ehepaaren und eingetragenen Lebenspartnern ab, also müssen Sie dies auch in obigem konkreten Fall sachlich begründen können.

Wie begründen Sie sachlich, dass ein Ehepaar (ohne Kinder und ohne die biologische Möglichkeit gemeinsam eigene Kinder zeugen zu können) vom Ehegattensplitting profitiert, während ein Paar in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft (mit Kindern (Stiefkindadoption)) steuerrechtlich schlechter behandelt wird wie dieses Ehepaar? Auch hierfür möchte ich von Ihnen eine sachliche Begründung erhalten.

Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Antwort die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Artikel 6 des Grundgesetzes, nach der eine Benachteiligung eingetragener Lebenspartner gegenüber Eheleuten nicht allein mit Artikel 6 "Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz des Staates" begründet werden kann, sondern hierfür zusätzlich ein hinreichend gewichtiger Sachgrund vorliegen muss.

Was ist also für Sie dieser hinreichend gewichtige Sachgrund für die differenzierte steuerliche Behandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft in obigen Fällen?

Ich bitte um eine zeitnahe Beantwortung meiner Fragen.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Frech