Frage an Wolfgang Schäuble von Guido L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble,
im Zusammenhang mit den momentan im Raum stehenden Plagiatsvorwürfen gegen Ihren Schwesterpartei-Kollegen und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wegen seiner Doktorarbeit haben Sie heute öffentlich erklärt, Zitat: "Jeder macht einmal Fehler". Das ist absolut unbestritten.
Meine Fragen an Sie:
-Können Sie eventuell nachvollziehen, dass es möglicherweise in Teilen der Bevölkerung als Anlegen unterschiedlicher Maßstäbe bei der Bewertung von (menschlichen) Fehlern und den daraus notwendigen Konsequenzen wahrgenommen wird, wenn ausgerechnet bei zu Guttenberg, der dafür bekannt ist, "Blitz"-Entscheidungen bei der Abberufung bzw. Suspendierung von ihm unterstellten Mitarbeitern zu treffen (Kundus-Affäre: General Schneiderhan sowie Staatssekretär Wichert, Gorch Fock-Affäre: Kapitän zur See Schatz), eine deutlich andere (höhere) Toleranzschwelle bei Ihnen persönlich, möglicherweise auch bei der Frau Bundeskanzlerin, Anwendung findet?
-Ohne es böswillig von mir unterstellen zu wollen: Erhält zu Guttenberg in Ihrer Partei einen "Zugpferd-Bonus"? (Bis dato ist zu Guttenberg der mit Abstand beliebteste Politiker Deutschlands.)
Selbstverständlich ist das Ermittlungsergebnis der Universität Bayreuth abzuwarten, bevor es zu irgendwelchen abschließenden Wertungen und personellen Entscheidungen kommen kann. Auch bei zu Guttenberg hat die Unschuldvermutung zu gelten.
Für Ihre Beantwortung meiner beiden Fragen bedanke ich mich im Voraus ganz herzlich und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück