Frage an Wolfgang Schäuble von Ingrid J. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Schäuble,
der Staat, die Kommunen und Haushalte sind hoch verschuldet.
Trotz der gigantischen Pensionierungswelle, werden - im Gegensatz zu den Renten -
die Pensionen allerdings nicht überdacht und überarbeitet.
Dies bedeutet, das ein Beamter nach nur fünfjähriger Dienstzeit Anspruch auf eine Mindestpension von 1365 Euro hat, ein Standardrentner kommt mit 45 (!) Beitragsjahren dagegen lediglich auf 1224 Euro. Lücken im Lebenslauf nicht mitgerechnet. Auch muss der Pensionär nur 30 Prozent seiner Krankheitskosten als Privatpatient selbst absichern, 70 Prozent erhält er vom Staat als Beihilfe. Ein Rentner dagegen zahlt die Hälfte seiner Krankenkassenbeiträge. Hinzu kommt, dass sich die Höhe der Pension am Verdienst der letzten zwei Dienstjahre orientiert, wenn das Gehalt im Regelfall am höchsten ist. Die gesetzliche Rente wird dagegen auf der Grundlage des durchschnittlichen Einkommens während des gesamten Berufslebens berechnet.
Wieso sind die Pensionen Ländersache? Wieso traut man sich nur bei den Rentnern zu kürzen - die mit Kündbarkeit, Zeitarbeitsverträgen, Pausen (z.B. Elternzeit) etc. kämpfen müssen? Von dem Pensionär wird ebenfalls keine Arbeitszeit bis 67 Jahren erwartet. Warum schafft man hier eine solche famose Ungerechtigkeit zu Lasten der Steuerzahler? Dies wird im Umkehrschluss bedeuten, dass später bei der Infrastruktur gespart werden muss, Steuern erhöht werden müssen!, das soziale Niveau sich absenken werden muss! Und weitere Renten gekürzt werden müssen! Unfassbar! Was gedenken Sie dagegen zu tun? Wann kommen hier die Reformen? Wie kann man nur so konsequent auf der einen Seite schrauben und ein komplettes System auf der anderen Seite ausblenden? Übrigens werden die Kosten der Pensionen früher in die Höhe schnellen als bei den Renten!!!
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen Jeske