Frage an Wolfgang Schäuble von Erik W. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wellmann,

die Finanzminister haben in der Eurogruppensitzung am 2. Mai vereinbart, dass jeder Minister mit den Finanzinstituten, die ein "exposure" gegenüber Griechenland haben, über deren Bereitschaft spricht, außerhalb des Hilfspakets einen freiwilligen Beitrag zu leisten. Bei meinem Treffen mit den Spitzen der deutschen Finanzwirtschaft am 4. Mai haben diese zugesichert, dass sie gemeinsam mit ihren europäischen Kollegen einen spürbaren, positiven Beitrag leisten wollen. Insbesondere wollen sie nach Möglichkeit bestehende Kreditlinien gegenüber Griechenland und griechischen Banken und ihr Anleiheengagement in Griechenland für die Laufzeit des Programms aufrechterhalten.

Konkret sollen die am 6. Mai 2010 bestehenden Kreditlinien wenigstens bis zum 6. Mai 2013 auf Grundlage der getroffenen Vereinbarungen in vollem Umfang fortgeführt werden. Mithin sollen weder Kreditlinien gekündigt, noch die unter den Kreditlinien zur Verfügung stehenden Beträge reduziert werden. Auslaufende Kreditlinien in Höhe von insgesamt rund 3,3 Mrd. Euro sollen durch neu zu vereinbarende Linien oder andere Formen der Finanzierung ersetzt werden. Darüber hinaus beabsichtigen die Unternehmen, ihre Engagements in griechische Anleihen wenigstens bis zum 6. Mai 2013 aufrechtzuerhalten. Für im Zeitraum bis zum 6. Mai 2013 fällig werdende Anleihen sollen Ersatzinvestitionen in Anleihen oder andere Formen der Finanzierung in Höhe von insgesamt rund 4,8 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden.

Jedes beteiligte Unternehmen wird die hier aufgeführten Engagements
halbjährlich der Finanzaufsicht mitteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Schäuble