Frage an Wolfgang Schäuble von Axel S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble,
am kürzlich beschlossenen Hilfspaket für Griechenland trägt Deutschland einen hohen Anteil.
Zum Hilfspaket an sich und zum deutschen Anteil habe ich zwei Fragen an Sie:
1. Nach meiner Kenntnis resultiert der Deutsche Anteil von 8,4 Mrd Euro aus dem Kapitalanteil Deutschlands an der EZB. Dieses Kriterium kann meines Erachtens nicht in deutschem Interesse sein, da die vergleichsweise bessere finanzielle Situation Deutschlands, z.B. gemessen am Kreditrating, unberücksichtigt bleibt. Der relative Nutzen des Hilfpakets dürfte für Spanien, Portugal und Italien ungleich höher sein als für Deutschland. Also sollten diese Staaten auch stärker Hilfe leisten. Hat die Bundesrepublik Deutschland hier etwa schlecht verhandelt? Wodurch sehen Sie den sehr hohen Beitrag Deutschlands im Vergleich zu anderen Ländern gerechtfertigt?
2. Es wird vielfach gesagt, das Hilfspaket sei keine EU-Subvention. Ich verstehe das nicht: falls Investoren nicht mehr bereit sind, Griechenlandanleihen zu kaufen, oder nur zu Zinssätzen, die der griechischen Regierung zu hoch sind, und Deutschland nimmt die Anleihen zu einem niedrigeren Zins, wie kann das keine Subvention sein? Wie ist Ihre Haltung diesbezüglich?
Mit freundlichen Grüßen,
Axel Saalfeld