Frage an Wolfgang Schäuble von Josef R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Schäuble,

bisher habe ich meine Fragen ausschließlich an die Vertreter aus meinem Wahlkreis (Konstanz, für die CDU ist dies Herr Jung) gestellt.
Herr Jung beantwortet meine finanzpolitischen Fragen nicht. Vielleicht liegt sein Themenschwerpunkt irgendwo anders?
Da sich meine Ängste und meine Verunsicherung immer mehr in Wut auf die Untätigkeit "meiner" Volksvertreter wandelt, ist Herr Jung für mich und mein Umfeld natürlich kaum mehr wählbar.
Als Finanzminister sind Sie aber sowieso der kompetentere Ansprechpartner, hoffentlich haben Sie die Antworten, um mir meine Verunsicherung zu nehmen.
Für mich haben die Bekämpfung der Ursachen und Folgen der Finanzkrise sehr hohe Priorität. Da mir bisher noch keine Ergebnisse Ihrer Tätigkeit als Finanzminister in Zusammenhang mit der Finanzkrise bekannt sind, frage ich mich warum dies so ist. Die Antworten, die ich mir selber geben muss, sind für die Politik wenig schmeichelhaft.
Wann dürfen wir mit Maßnahmen zum Schutz der Bürger rechnen (nicht nur zum Schutz der Banken, der Versicherungen, der Gläubiger, der Hedge-Fonds "Heuschrecken")?
Habe ich etwas übersehen?
Können Sie mir bitte nur eine einzige konkrete Kernmaßnahme nennen, die Sie umsetzen werden.
Stimmt es, daß Leerverkäufe, die als eine der Ursachen für die (aus der "Finanzkrise" inzwischen entstandende) Wirtschaftskrise genannt werden, in Deutschland seit Februar wieder erlaubt sind?
Für mich als Laien grenzt das Auslaufen lassen des Verbots von Leerverkäufen an ein Verbrechen und es beruhigt mich keineswegs, wenn Hedge-Fonds Ihre Entscheidung begrüßen.
Helfen Sie mir bitte, ich sehe nichts, was zum Schutz der Bürger unternommen wurde, gleichzeitig wundere ich mich, warum äußerst fragwürdige Praktiken in der Finanzbranche wieder erlaubt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Josef Restle