Frage an Wolfgang Schäuble von Dirk R. bezüglich Finanzen
Halten Sie eine Kindergelderhöhung als Investition in den Binnenmarkt, gegenfinanziert mit einer Mehrwertsteuererhöhung für vorstellbar ?
Um die aktuelle Wirtschaftssituation zu verändern existieren sicherlich eine große Anzahl von Vorschlägen, welche natürlich alle auch mit einer Steuererhöhung zur Gegenfinanzierung einher gehen.
Eine jedoch von allen Steuerzahlern akzeptierte und somit auch freiwillig getragene Kombination könnte ich mir persönlich durch eine Kombination aus Kindergelderhöhung und Gegenfinanzierung über die Mehrwertsteuer vorstellen !
Zur Zeit leben ca. 15 Mio. Kinder in Deutschland. Wenn man also statt des gestaffelten Kindergeldes eine Kindergeldpauschale in Höhe von 300,- Euro pro Kind einführen würde, unabhängig vom Einkommen der Eltern, so wäre gleich mehrere Faktoren positiv beeinflusst.
- unmittelbare Kaufkraftsteigerung in Familien
- Direktinvestition in den Binnenmarkt
- Nebenwirkungen ( Produktion, Arbeitsmarkt )
- Wegfall der Kalkulation Kindergeld / Kinderfreibetrag
Der Mehraufwand und somit die unmittelbare Kaufkraftsteigerung beträgt ca. 23 Mrd. Euro !
Gegenfinanzierung:
Eine sinnvolle Gegenfinanzierung kann nur über eine Steuer erfolgen, welche von allen in Deutschland getragen wird z.B. der Mehrwertsteuer.
Jeder Prozentpunkt bringt kalkulatorisch Mehreinnahmen von ca. 9,2 Mrd. Euro.
Um einen ausreichende Gegenfinanzierung umzusetzen, wäre eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf ca. 23% mit Mehreinnahmen von bis zu 36 Mrd. Euro verbunden.
Für den Verbraucher mag dies im ersten Moment abschreckend klingen, eine Gegenüberstellung im Preis zeigt jedoch sehr schnell, das dieses in Kombination mit der Kindergelderhöhung für Familien kaum Auswirkungen hätte.
Preisvergleich:
Produktpreis 2009 100,- Euro ( 19% MwSt. )
2010 103,36 Euro ( 23% MwSt. )
Produkte, welche bisher 100,- Euro gekostet haben, würden also nach der Umsetzung ca. 3.36 Euro mehr kosten.