Frage an Wolfgang Reuther von Johannes E. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Reuther,
ich habe mir die forst- und jagdpolitischen Teile des Wahlprogramms der Landes-CDU durchgelesen und möchte Ihnen hierzu gerne ein paar Fragen stellen.
Die CDU will das neue Jagdgesetz innerhalb des ersten Jahres novellieren:
1. Halten sie es wirklich für sinnvoll, ein mühsam und unter intensiver Beteiligung aller Interessengruppen erarbeitetes Jagdgesetz neu aufzuschnüren? Wenn ja, wie werden sie sicherstellen, dass sie bei einer erneuten Novelle nicht nur einseitig die Interessen der Jäger berücksichtigen und ein breites Konsultationsverfahren in nur einem Jahr sicherstellen?
2. Die CDU möchte die Verbote für bestimmte Jagdarten aufheben. Welche Jagdarten sollen erlaubt werden?
3. Auch das Verbot der Fütterung möchte die CDU aufheben. Aus welchem Grund möchte die CDU Rehe und Wildschweine füttern? Sollte die Fütterung von Rehen und Schwarzwild in der alleinigen Verantwortung des jeweiligen Jagdausübungsberechtigten liegen?
4. Um welche Tierarten soll die Liste der jagdbaren Tierarten erweitert werden?
5. Warum sollen aus Sicht der CDU Landwirte, die durch Risikokulturen wie große, kaum bejagbare Maisschläge Wildschäden geradezu provozieren, nicht zu einem kleinen Teil mit in die Verantwortung für Wildschäden und ihre Verhütung genommen werden?
6. Durch Wildschadenskassen wird die Verantwortung für Wildschäden der Allgemeinheit übertragen. Welchen Vorteil sieht die CDU darin?
Im Namen unserer über 87.000 Mitglieder in im NABU Baden-Württemberg danke ich Ihnen schon jetzt für Ihre gewissenhafte Beantwortung dieser Fragen.
Für den anstehenden Wahlkampf wünschen wir Ihnen viel Erfolg und Elan!
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Enssle
NABU Baden-Württemberg