Frage an Wolfgang Lillge von Bernd E. bezüglich Verkehr
1. Parksituation im Kietz rund um die Tieckstraße
Die Parksituation im Kietz um die Tieckstraße wird immer unerträglicher. Kurz nach der Wende hat man damit begonnen, den Kietz zu begrünen. Das ist vom Prinzip her eine gute Entscheidung gewesen, nur die Ausführung ließ sehr zu wünschen übrig (die Bäume wurden auf die Fahrbahn gepflanzt und damit jeder 4. Parkplatz vernichtet). Mittlerweile hat sich die Situation weiter verschärft, es gibt im Kietz 3 Hotels, die alle keine Parplätze für ihre Gäste haben. Also nehmen die Hotelgäste uns noch einen großen Teil der schon knappen Parkplätze weg. Dazu kommt noch, dass neuerdings 3 Parkplätze gesperrt wurden, um für das Hotel "Honigmond" eine "Vorfahrt" zu schaffen. An der Ecke Tieck- / Borsigstraße gibt es ein freies Grundstück, das wurde früher auch zum Parken benutzt, bis es zugepollert wurde. Jetzt wird dieses vom "Honigmond" als sogenannter Sommergarten genutzt (wobei die Rechtmäßigkeit dieser Nutzung anzuzweifeln ist). Diese Fläche sollte wieder als Parkfläche genutzt werden, entweder für die Hotelgäste oder für die Anlieger des Kietzes. Damit könnte eine kleine Linderung des Problems erreicht werden. Es kann nicht sein, dass sich alle Pkw-Besitzer des Kietzes der Profitgier des "Honigmondes" unterordnen müssen!
2. Verkehrsknoten Prenzlauer Tor
Im Oktober 2004 wurden die Baumaßnahmen am Knoten Prenzlauer Tor nach langer Bauzeit abgeschlossen. Zu dieser Zeit stand bereits fest, dass die Straßenbahn aus der Prenzlauer Allee über die Liebknechstraße zum Alex und zur Spandauer Straße verlängert werden sollte. Warum hat man damals dafür nicht gleich die Vorarbeiten mitgemacht??? Seit ca. einer Woche wird der Knoten nun wieder aufgerissen um die erforderlichen Gleisbauarbeiten durchzuführen. Wann wird endlich diesen Verschwendern von Steuergeldern das Handwerk gelegt???
MfG
Bernd Eydner
Elektroinstallateurmeister
Sehr geehrter Herr Eydner,
Ich kann gut nachvollziehen, daß Sie als Elektroinstallateurmeister (wahrscheinlich mit eigenem Betrieb) die Stadtentwicklungs- (oder besser Stadtentstellungs-) Maßnahmen der letzten Jahre mit Entsetzen verfolgen. Alle diese Planungen haben den Effekt, daß der einzelne Bürger mit immer mehr Schikanen fertig werden muß. Und das ist ja nicht nur in Ihrem Kiez der Fall. Als wenn man mit Parkplatzbeschränkungen oder ähnlichen Maßnahmen (Stichwort: rote Welle) die Staus in der Stadt verringern könnte. Ich kann Ihnen nur versichern, daß wir von der BüSo mit dieser völlig falsch verstandenen "Umweltschutz"-Politik Schluß machen werden. Die "Vergrünung" sämtlicher Parteien hat zu viel zu vielen absurden Auswüchsen geführt. Das von Ihnen beschriebene Planungsdurcheinander beim Straßenbahnbau ist ein Beispiel dafür, der geplante Börsengang der Bahn und damit die völlige Aufgabe einer am Gemeinwohl orientierten Politik ist ein anderes. Wir werden dem "Zeitgeist" der Privatisierung nicht folgen, sondern für eine funktionierende Infrastruktur mit modernsten Technologien sorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Lillge