Frage an Wolfgang Kubicki von Friedrich K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Herr Kubicki,
wie ich gerade erfahren durfte, sind Sie der Meinung, dass Nebeneinkünfte von Politikern die Bürger nichts angehen. Ihnen ist aber schon bewusst, dass Sie als Abgeordneter quasi Angestellter des Volkes sind und ihre gesamte Arbeitskraft diesem zur Verfügung zu stellen haben? Ganz unabhängig davon, dass es die Bürger durchaus interessieren dürfte, für welchen Stall (oder auch welche Ställe) das Pferdchen noch läuft, welches man gewählt hat.
Sehen Sie das etwa anders?
mfg
F. K.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Mail.
Ich habe öffentlich erklärt - und das bereits seit 25 Jahren Parlamentszugehörigkeit -, dass die Wähler der FDP (Schleswig-Holstein) meine Einkünfte nicht interessiert, sondern meine politischen Leistungen. Unter meiner Führung wurden immerhin die drei besten Ergebnisse für die FDP seit Bestehen des Landes erzielt:
2009 mit 14,9 %,
2012 mit 8,2 % und
2017 mit 11,5 %.
Nur der Vollständigkeit halber:
Ich war seit 1992 sieben Mal in Folge Spitzenkandidat für meine Partei und seitdem gehört die FDP ohne Unterbrechungen dem Parlament an.
Seit über 30 Jahren bin ich als selbstständiger Rechtsanwalt in einer Sozietät tätig. Aus der Natur der Sache ergibt sich, dass sie exakte (monatliche) Angaben zu ihren Einkünften nicht machen können, da sich der Praxisgewinn, abhängig von den Mandaten und den Honorareingängen, immer erst im Folgejahr ermitteln lässt.
Unabhängig davon spielt dies eh keine Rolle, da ich, jedenfalls bisher, immer in der höchsten Gruppe einzustufen wäre.
Da ich Strafverteidiger bin, spezialisiert auf Wirtschafts- und Steuerstrafsachen, ist eine wie auch immer geartete Interessenkollision von vornherein ausgeschlossen.
Ich hoffe, die Auskunft ist ausreichend.
Sie selbst entscheiden darüber, wovon Sie Ihre Wahlentscheidung abhängig machen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kubicki, MdL