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Wolfgang Kubicki
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Frage von Burkhard G. •

Frage an Wolfgang Kubicki von Burkhard G. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Kubicki,

Sie werden im Rahmen der Fernsehsendung Anne Will mit den Worten „Freitagsdemonstranten (Schüler) seien Schulschwänzer“ zitiert. Dieses Wort gebrauchte schon mal Ihr Bundestagskollege Scheuer, bei dem mich allerdings solche primitiven Worte nicht überraschen. Das hieße aber im Umkehrschluss, dass die Mitarbeiter, die in Berlin heute den Verkehr lahm legen, Blaumacher seien. Machen Sie es sich da nicht ein bisschen zu einfach? Und sollte es Ihnen nicht viel mehr ein Anliegen sein, den drastischen Schulausfall an unseren Schulen zu reduzieren, bevor Sie Schülern ihr Recht auf Mitsprache absprechen. Sollten nicht viel mehr praxisorientierte Lehrer eingestellt werden, um frühzeitiges Forschen und effektives praxisnahes Lernen an den Schulen sicherzustellen. Ein hohes Gut der Geschichte unseres Landes zu bewahren, damit wir nicht in naher Zukunft dem konstruktiven sinnvollen Fortschritt hinterher hinken, auch und besonders in Sachen Umweltschutz? Solange unseren Kindern dahingehend keine zukunftsweisende Perspektive garantiert wird, sollten sie Freitagsmorgens auf die Straße gehen. Es sei denn, es wäre Ihr Und das Ziel Ihrer Politikerkollegen, eine ungebildete, in allen Dingen manipulative Gesellschaft heran zu ziehen. Dann würde ich auch die Umweltvera... der Autoindustrie, der Pharmaindustrie und anderer lobbygetriggerter Industriezweige so akzeptieren können. Dann sollten Sie meine Frage einfach vergessen. Dann allerdings hätte ich Sie falsch eingeschätzt und ich würde meine Meinung über Sie und Ihre Partei noch einmal kritisch hinterfragen.

Ich würde mich sehr über eine persönliche Antwort von Ihnen, Herr Kubicki, freuen.

Beste Grüße aus dem Sauerland

B. G.

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Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Hinsichtlich des Schuleschwänzens für „Fridays for Future“ halte ich die Einschätzung des grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg für bedenkenswert. Dieser erklärte jüngst, dass die Proteste früher oder später ein Ende finden müssten. Wenn man Regeln verletze, müsse man mit Sanktionen rechnen. Irgendwann werde es zu Sanktionen kommen. Und wörtlich erklärte Kretschmann: „Sonst sucht sich zum Schluss jeder sein Thema aus, dass er dann irgendwie moralisch auflädt – und das geht nicht.“

Denn Recht gilt für alle – oder es gilt nicht. Und ich glaube auch, dass ein „Schulstreik“ für geschlossene Grenzen oder gegen die EU nicht auf das gleiche Verständnis stoßen würde wie „Fridays for Future“.

Was den Schulausfall angeht, teile ich ausdrücklich Ihre Auffassung. Man kann aber nicht Schulausfall beklagen, wenn man gleichzeitig Schuleschwänzen gutheißt.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kubicki

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