Frage an Wolfgang Kubicki von Rainer S. bezüglich Gesundheit
Hallo Herr Kubicki.Ich bin Contergan-Opfer und habe immer wieder Ärger mit der Versorgung eines Elektro-Rollstuhles.Mein derzeitiges hat eine Kilomerleistung von fast 31000 Kilometer-Sie sehen,er wird genutzt.Nun soll-muß ein neuer her,und der Irrsinn der Kasse beginnt.Wie kann ich es besser und schneller durch setzen??Gibt es Fristen für die Kassen?? Sicher kommt bald die Ablehnung der Kasse,dann folgt mein Widerspruch......und es dauert und dauert.Im letzten Jahr durch viel hin und her der Kasse,dauerte es 3 Monate,bis mein Rolli repariert werden durfte.....ein passenden Leihrollstuhl gab es nicht für mich.Stellen Sie sich es einfach mal vor,was das Bedeutet.
Meine Frage also,wie kann man der Kasse Dampf machen,ohne hingehalten zu werden?? Auch als Anwalt sind Sie gefragt.Ich hoffe ich erhalte Antwort,vielen Dank und Gruß Satori
Sehr geehrter Herr Satori,
nach einer ersten Klärung des Sachverhaltes, beruhend auf den Informationen Ihrer Eingabe, besteht Ihr Problem möglicherweise in einer unklaren Kostenträgerschaft zwischen Krankenkasse und Sozialhilfe. Die Beurteilung, ob ein - und gegebenenfalls welches - Hilfsmittel wegen Ihrer Behinderung notwendig ist, trifft grundsätzlich der behandelnde Arzt. Die Krankenkasse hat dann den Auftrag, eine zügige Prüfung vorzunehmen, um dieses medizinische Hilfsmittel schnellstmöglich bereitzustellen. Falls Sie jedoch eine Versorgung wünschen, die über das vom Arzt verordnete Notwendige hinaus geht, würden Mehrkosten zu Ihren Lasten gehen. Auf diese Position könnte sich Ihre Krankenkasse eventuell berufen. Ihnen steht dann bedauerlicherweise nur der von Ihnen bereits aufgezeigte Rechtsweg mit Widerspruch als Möglichkeit offen. Zu prüfen wäre jedoch, ob andere Kostenträger Zuschüsse leisten könnten.
Für eine fundierte Einschätzung bedürfte es jedoch weiterer Informationen zu Ihrem Fall. Ich rate Ihnen eigentlich, sich im Vorwege bei Ihrer Krankenkasse zu erkundigen - falls das in Ihrem Fall aus verschiedenen Gründen jedoch nicht mehr möglich ist, schlage ich Ihnen vor, sich vertrauensvoll an die Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein, konkret an Herrn Henry Sievers unter folgenden Kontaktdaten zu wenden:
Bürgerbeauftragte für soziale Angelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein Postfach 7121
24171 Kiel
Tel: 0431-988 1234 (Durchwahl von Herrn Sievers)
Fax: 0431-988 1239
E-Mail: Buergerbeauftragte@landtag.ltsh.de
Herr Sievers ist der bei der Bürgerbeauftragten angesiedelte zuständige Fachreferent, mit dem Sie in einem direkten Austausch Ihr Problem besser besprechen können und der Ihnen durch seine größere Erfahrung mit der Materie auch besser weiterhelfen kann. Ein möglicher Ansprechpartner wäre auch der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Herr Dr. Ulrich Hase, oder auch der Verein "Patientenombudsmann/-frau Schleswig-Holstein e.V.", die als unabhängige Gesprächspartner bei möglichen Konflikten zwischen Ihnen und Ihrer Krankenkasse vermitteln könnten. Sollten Sie aber darüber hinaus meine Unterstützung benötigen, so schreiben Sie mich doch bitte direkt an unter
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kubicki