Frage an Wolfgang Gehrcke-Reymann von saskia r. bezüglich Familie
sehr geherter herr gehrcke.
mein name ist saskia richter.ich habe 4 kinder und lebe zusammen mit meinen mann von hartz 4.wir hätten ganz gerne ein kleines häuschen...wo und bei wem kann ich mich wenden.wie hoch darf die kosten sein.und vorallem,sucht das arbeitsamt mir ein häuschen oder muss ich mich selber drum bemühen...
bitte um antwort.vielen dank,für ihre mühe.
Hallo Frau Richter,
angesichts der Art Ihrer Fragestellung bin ich mir nicht sicher, ob Ihnen an einer ernsthaften Antwort gelegen ist. Dennoch möchte ich Ihnen antworten und schildern, warum ich Hartz IV als Armut per Gesetz bezeichne.
Zuerst zu Ihrer Frage nach dem Haus: Ich verstehe Ihren Wunsch nach einem Häuschen sehr gut, gerade wenn man vier Kinder hat, ist das nicht nur eine Frage von Wünschen, sondern auch eine ganz praktische Frage. Nur wenige Wohnungen bieten Platz für eine so große Familie und leider sind auch nicht alle Mietshäuser kinderfreundlich. In unserem Land ist es aber so, dass sich die Menschen auf dem sog. „freien Wohnungsmarkt“ selber ihre Bleibe suchen müssen; unterstützt werden Sie dabei höchstens von Freunden oder Verwandten. Das Arbeitsamt ist dazu gar nicht verpflichtet und auf jeden Fall auch nicht in der Lage. Ob für Sie überhaupt das Arbeitsamt zuständig ist, hängt von Ihrem Wohnort ab. Das ist lokal sehr unterschiedlich geregelt. Allgemein nennen sich die Stellen „Arge“. Aber mit denen werden Sie ja zu tun haben. Diese Stellen sind verpflichtet Ihnen Auskunft darüber zu geben, wie hoch die Mietkosten für Ihre Familie sein dürfen. Dann müssen Sie ein Häuschen zu diesem Mietpreis finden, was nicht unmöglich ist. Dass das klappt, dafür drücke ich Ihnen die Daumen!
Aber das wäre nur eine kleine individuelle Lösung für Sie persönlich. Als Politiker trete ich dafür ein, dass sich die Lebensbedingungen für alle Hartz IV- Empfänger verbessern. Dafür steht meine Partei als einzige in diesem Land.
Mich persönlich beschämt es, wenn einerseits einige Wenige in diesem Land über Millionen und Milliarden verfügen und immer reicher werden, während andererseits Millionen von 359 € im Monat leben müssen. Mich macht es traurig, wenn einige nicht wissen, wofür sie ihr Geld ausgeben sollen, während andere ihren Kindern keinen Schulranzen kaufen können. Es ärgert mich, dass Spitzenverdiener noch immer zu gering am Steueraufkommen beteiligt sind, während die Kosten der Krise gerade jetzt wieder auf die Mehrheit der Bevölkerung abgewälzt werden. Und es empört mich, wenn gut bezahlte Professoren im Elfenbeinturm errechnen, dass ein Regelsatz von 132 € zum Leben reichen würde und wenn ein SPD Minister einen Hartz IV-Speiseplan entwirft, während die Menschen vor den boomenden Tafeln Schlange stehen müssen, weil sie sich die Lebensmittel nicht mehr leisten können.
Das Grundgesetz bestimmt die Bundesrepublik als sozialen Bundesstaat. Die Verfassung verpflichtet die Politik darauf, allen Menschen eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, sie vor materiellen Notlagen zu schützen. Der gesellschaftliche Reichtum muss so verteilt werden, dass alle Menschen in Würde leben können. Hartz IV muss weg! Endlich. Um dies zu erreichen, braucht es nicht nur eine starke LINKE. sondern auch mehr Menschen, die bereit sind, auf der Straße, in Streiks und Aktionen dafür einzutreten. Dazu lade ich Sie ein! Machen Sie mit!
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Gehrcke