Frage an Wolfgang Börnsen von Oliver L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Börnsen,
die drei Fragen an Sie folgen -- nach einer kleinen Stellungnahme zu ihren bisherigen Äußerungen -- gegen Ende dieses Beitrags.
Viele Menschen machen schon heute keinen Bankbesuch mehr persönlich, sondern online-banking, online-shopping und wickeln inzwischen auch schon einen großen Teil ihrer geschäftlichen und persönlichen Kommunikation über das Internet und Email ab.
Sie schreiben in ihren bisherigen Antworten mehrfach:
> Für einen "Mittlerdienst" sehe ich keine Notwendigkeit.
Sollte Ihnen wirklich nicht klar sein wozu so ein "Mittler" wie "abgeordnetenwatch.de" da ist?
Der Grund ist, dass eben nciht jeder politisch interessierte Bürger, der nur eine kurze Frage stellen will, die Zeit hat sich wie ein mittelalterlicher Bittsteller beim Fürsten zu einer
bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort einzufinden, um sein Anliegen persönlich vorzutragen. Andere, wie behinderte oder alte Menschen können es garnicht erst ohne erheblichen und unverhältnismäßigen Aufwand.
Meine 70jährige(!) Tante, die aufgrund ihrer vielen Hüftoperationen sich kaum noch in die Stadt bewegen kann und viel zuhause bleiben muß, ist daher inzwischen sehr aktiv am Internet und benutzt fleißig Emails.
Findes Sie es bürgernah, wenn Sie den Bürger nciht mehr in seiner Lebenswirklichkeit abholen wollen, sondern ein physisches Erscheinen einfordern, welches im übrigen für die Fragestellung und die Beantwortung völlig irrelevant ist?
Hier im Forum öffentlich Position zu beziehen, bedeutet auch ein Stück weit mehr Positionsehrlichkeit: man kann dann sehr viel weniger vage oder ungenau bleiben. Und das ist auch gut so. Wer sich dem entzieht, kann ergo leicht unbeabsichtigt in Verdacht geraten ungenau bleiben zu wollen. Wollen Sie das?
Also die Frage: Warum scheuen sie den direkten Kontakt mit dem Bürger, der an seinem Laptop im Wohnzimmer gerne mit Ihnen kommunizieren möchte?
Mit freundlichen Grüßen,
Sehr geehrter Herr Ludwig,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Diese beantworte ich, wie die ca. 3000 anderen Petitionen und Anfragen (besonders aus dem Wahlkreis 1), die ich jedes Jahr erhalte, sehr gerne.
Allerdings ist mir der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern überaus wichtig.
Ich antworte auf alle direkt an mich oder an meine Büros gerichteten Fragen grundsätzlich umgehend und persönlich. Für einen "Mittlerdienst" sehe ich keine Notwendigkeit. Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass meine Antworten von den Fragestellern über diese Dienste veröffentlicht werden können.
Für Bürgerinnen und Bürger aus meinem Wahlkreis besteht zudem die Möglichkeit nach Absprache zu meinen Bürgersprechstunden in meine Wahlkreisbüros in Flensburg und Schleswig zu kommen. Dort können Anliegen in einem persönlichen Gespräch mit mir erörtert und geklärt werden.
Ihr
Wolfgang Börnsen (Bönstrup), MdB
Die Kontaktadressen sind:
*Wahlkreisbüro:*
Lollfuß 39
24837 Schleswig
Tel.: 04621 236 46
Fax: 04621 277 44
Email: wolfgang.boernsen@wk.bundestag.de
*Büro Berlin:*
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel.: 030 227 77377
Fax: 030 227 76377
Email: wolfgang.boernsen@bundestag.de