Frage an Wolfgang Börnsen von Matthias B. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Börnsen,
bezugnehmend auf die u. a. Nachrichtenmeldung vom 25.04.12 und Ihre darin zitierte Kritik an der Nominierung des "Killerspiels" "Crisis 2" für den Deutschen Computerspielpreis 2012 frage ich Sie:
Wenn Sie und Ihre Partei Gewalt verherrlichende Videospiele mit Verweis auf die Gefahr für die soziale u. moralische Entwicklung unserer Jugendlichen ablehnen, wie vereinbaren Sie es mit Ihrem Gewissen, für die Lieferung von ganz real Tot und Zerstörung bringenden Panzern nach Saudi Arabien zu stimmen?
Wenn Sie gegen Gewalt und derer verherrlichende Spiele sind, wie können Sie eine Partei vertreten, die militärische (Killer-)U-Boote an Israel liefert?
Wie erklären Sie diesen offenbaren Widerspruch in Ihrem Reden und ihrem Handeln den Bürgern in diesem Land, insbesondere den jugendlichen Computerspielern?
Sofern Sie in der Sache Israel das Verteidigungsrecht anbringen, frage ich allgemein: Welcher Seite sichert die Bundesrepublik, im Falle eines Angriffskrieges die Unterstützung zu? Dem Angreifer, oder dem Angegriffenen?
Außerdem frage ich Sie:
Wie stehen Sie persönlich zum Deutschen Schützensport? Sehen Sie das gemeinschaftliche Wettkampfschießen mit schon mehrfach tödlichen, realen Waffen, als "Sport", oder ist das für Sie ein "Killerspiel"? Wenn es für Sie Sport ist, warum ist die Nominierung eines niemandem zu unmittelbaren Schaden gereichende, technisch zur Weltspitze zählende und eben nur "sogenannte Killerspiel" Crysis 2 für den Deutschen Computerspielpreis, für Sie dann eine scharf zu kritisierende Entscheidung?
Für eine ausführliche und ehrliche Beantwortung meiner Fragen bin ich Ihnen schon vorab sehr dankbar und verbleibe mit freundlichem Gruß,
Matthias Brischwein