Frage an Wolfgang Beuß von Jan N. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Beuß,
erlauben Sie mir eine kurze Reaktion auf den Artikel im Hamburger Abendblatt vom 21. November 2006 „Islam-Unterrich: CDU plant Modellversuch“.
Der Satz von Matthias Schmoock, dem Verfasser des Artikels, „das Angebot sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass der Islam eingebürgert werde “, hat bei mir Alarm geschlagen. Wollen wir das wirklich?
Warum sind wir so blind und wollen das wahre Gesicht des Islam, wie er im Koran gelehrt wird und von den Djihad-Kämpfern wortgetreu umgesetzt wird, nicht verstehen?
Zum Glück sind nicht alle Muslime radikal. Dann gäbe es unser pluralistisches Europa bestimmt nicht mehr. Das erklärte Ziel des Islam ist es, alle Ungläubigen (auch die Juden, Christen und die nicht religiösen Muslime) zu bekehren oder zu beseitigen und letztendlich die ganze Welt der Herrschaft des Islam zu unterwerfen. Leider übertreibe ich nicht. Nicht alle Muslime sind Terroristen, aber die Selbstmordanschläge sind von Muslimen auf Basis der Lehre des Koran durchgeführt worden.
Auch ich bin gegen Diskriminierung von Ausländern und stehe ein für Religionsfreiheit. Aber ich sehe nicht ein, warum unsere staatlichen Schulen und Bildungsinstitutionen der Islamisierung Europas Vorschub leisten müssen.
Soll in Ihrem Modellversuch der Islam gelehrt werden, um die Schülerinnen und Schüler z.B. mit dem Konzept des Djihad vertraut zu machen? - oder mit dem Schwerpunkt aufzuklären und zu warnen, wie gefährlich diese Gedanken für die Freiheit des Menschen, für Europa allgemein, das Christentum und das Judentum sind? Glauben Sie wirklich, Sie können mit deutschsprachigem Islam-Unterricht eine in ihren Wurzeln kriegerische Religion zähmen und demokratisieren und die „anti-christlichen“ Tendenzen herausfiltern?
Sehr geehrter Herr Novak,
ich danke Ihnen für Ihre Frage zum Modellversuch "Islamunterricht".
In der Hansestadt Hamburg wird seit vielen Jahren unter großem Zuspruch von unterschiedlichsten Seiten der "Religionsunterricht für alle" praktiziert. Er trägt ganz entscheidend dazu bei, den politischen Willen der "Integration" von Mitbürgern anderer Kulturkreise mit Leben zu füllen. Er weckt bei den Schülerinnen und Schülern Verständnis für Andersgläubige - dieser Unterricht ist praktizierte Toleranz und Offenheit, gerade auch gegenüber allem "Fremden".
Am 21. September 2006 hat die Hamburgische Bürgerschaft im Rahmen einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Wissenschaftsausschusses und des Schulausschusses eine Expertenanhörung zum Religionsunterricht an den Schulen in Hamburg durchgeführt. Die Referenten haben größtenteils den Erfolg des Hamburger Modells "Religionsunterricht für alle" bestätigt. In der Anhörung wurde jedoch auch deutlich, dass gerade bei der Vermittlung der nichtchristlichen Religionen von den Eltern ein gewisser Mangel an konfessioneller Identität der Lehrkräfte wahrgenommen wird. Für diese Eltern lernen ihre Kinder in der staatlichen Schule zu wenig über ihre eigene Religion. Folglich würde, so die Referenten, der "Religionsunterricht für alle" von diesen Eltern nicht akzeptiert. Es fehle an Vertrauen.
Durch die Zuwanderung in den letzten Jahrzehnten ist besonders der Anteil an Bürgerinnen und Bürgern muslimischen Glaubens in der Hansestadt Hamburg gestiegen. Daher ist es meiner Meinung nach wichtig, diese Gruppe stärker in die Gesellschaft zu integrieren. Ein Schritt in diese Richtung sehe ich darin, den "Religionsunterreicht für alle" weiter zu entwickeln. Der von Ihnen angesprochene Modellversuch "Islamunterricht" versteht sich als eine konkrete Möglichkeit dies zu tun, mit dem Ziel, dem politischen Willen zur Integration und zum konstruktiven zukunftsorientierten Dialog mit Angehörigen verschiedener Religionen, Taten folgen zu lassen. Als CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft geht es uns auch darum, eine von gläubigen Muslimen akzeptierte Alternative zu den Koranschulen anzubieten.
Bisher diskutierte Eckpfeiler dieses Modellversuchs sind, dass es verlässliche und repräsentative Ansprechpartner auf allen Seiten gibt, der Unterricht durch in Deutschland staatlich ausgebildete Lehrkräfte erteilt wird, der Unterricht in deutscher Sprache stattfindet und der Lehrplan durch die zuständige Behörde genehmigt wird. Der Modellversuch wird an maximal drei Modellschulen erteilt werden. Parallel wird an diesen Schulen weiterhin der "Religionsunterricht für alle" stattfinden.
Abschließen möchte ich noch betonen, dass ich persönlich Gewalt in jeder Form ablehne. Ganz gleich, ob sie religiös motiviert ist, durch Unterdrückung hervorgerufen wird oder ob sie sich aus der Unzufriedenheit mit den eigenen Lebensumständen speist. Ich bin aber auch dagegen, vor der Realität in meiner unmittelbaren Nähe die Augen zu verschließen. Und zu dieser Realtität gehören in der Hansestadt Hamburg zum Beispiel Schulen mit einem Ausländeranteil von 80%. Wenn es uns nicht gelingt, diese Mitbürgerinnen und Mitbürger für unser Gesellschaftsmodell zu gewinnen, sie in unser Leben als aktive Mitglieder dieser Gesellschaft auf zu nehmen, dann ist Gewalt vorprogrammiert - und zwar nicht aus religiösen Motiven!
Ich finde, vor diesem Hintergrund ist der Modellversuch "Islamunterricht" ein sehr sinnvoller Schritt in Richtung eines langfristigen friedvollen Miteinanders von Menschen unterschiedlichsten Glaubens.
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Beuß