Frage an Wolfgang Albers von Jan K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Dr.Wolfgang Albers,
nun hat unter Verantwortung von Andreas Geisel der Bau des IKEA und des Globus-BM in der Landsberger Allee seine Vollendung gefunden. Häßliche Brachflächen sind zu einem interessanten Einkaufsziel geworden.
Auf dem benachbarten Gelände strebt nun der stillgelegte Teil des AlleeCenters (MöbelMax, REWE) seinem Verfall entgegen. Was soll und was kann Ihrer Zielsetzung zufolge mit diesem Areal geschehen?
Sehr geehrter Herr Kowalski,
vielen Dank für Ihre Frage.
Sie betrifft zwar nicht unmittelbar meinen Wahlkreis 2, sondern die von Ihnen genannten Projekte befinden sich im Wahlkreis 3, aber ich bin dennoch gerne bereit, darauf zu antworten, denn schließlich sprechen Sie darin ja wichtige Fragen an, die den ganzen Bezirk betreffen.
Wie Sie wissen, wird der Bezirk Lichtenberg seit 1996 von Vertretern und Vertreterinnen meiner Partei verantwortlich geführt.
Unsere Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (DIE LINKE) ist seit 2002 im Amt.
So hat die Ansiedlung des von Ihnen genannten Möbelhauses eine lange Vorgeschichte, die in die Zeit zurück reicht, als es noch den alten Bezirk Hohenschönhausen gab.
Vielleicht erinnern Sie sich: Die Bezirksbürgermeisterin hieß damals Dr. Bärbel Grygier (PDS). Sie war in dieser Sache, später dann auch gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister des Alt-Bezirkes Lichtenberg Dr. Wolfram Friedersdorff (PDS), initiativ geworden.
Dass die Umsetzung des Projekts dann doch so lange auf sich warten ließ, hatte verschiedene Gründe.
Das Unternehmen selbst hat seine Pläne wegen steigender Baukosten und der Entwicklung an anderen Standorten (Tempelhof) vorübergehend auf Eis legen müssen. Zudem haben sich die Verkaufsverhandlungen mit dem privaten Flächeneigentümer hingezogen.
Am Bezirk hat es nicht gelegen, auch der Baumarkt hätte viel schneller realisiert werden können.
Unabhängig davon, dass dort auch weitere Möbelhäuser und Fachmärkte entstehen könnten, spielt die wohnortnahe und damit fußläufig zu erreichende kleinteilige Versorgungsstruktur für Lichtenberg eine ganz wesentliche Rolle.
Das war ja auch einer der Gründe dafür, dass in einem Bürgerentscheid das vollkommen überdimensionierte Globus-Warenhaus abgelehnt wurde. Es hätte diese Versorgungsstruktur, auf die gerade ältere Menschen angewiesen sind, nachhaltig gefährdet.
Es gibt darüber hinaus Planungen, die gesamte südliche Seite der Landsberger Allee in ihrer Attraktivität zu erhöhen und z.B. das Wasserwerk als gastronomisch-kulturelles Zentrum zu entwickeln.
Natürlich ist das Center hinter dem ehemaligen Möbel-Max-Gebäude dabei immer auch ein Thema, aber hier sind aufgrund der Eigentumsverhältnisse dem Bezirk die Hände gebunden. Hier wird man sich mit den Eigentümern der Grundstücke ins Einvernehmen setzen müssen. Ginge es allein nach meinen Vorstellungen wären viele Nutzungsvarianten denkbar, Handel und Gewerbe, aber auch völlig neuartige Nutzungszwecke als kulturelles Zentrum kämen infrage.
Nicht für akzeptabel hielte ich allerdings Konzepte, die eine Konkurrenzsituation zum Allee-Center und zum Einzelhandel entlang der Landsberger Allee schaffen würden.
Aber, wie gesagt, dazu muss verhandelt werden, und soweit ich informiert bin, geschieht das seitens des Bezirksamtes auch schon längst.
Sie wissen: Weder betreibt das Bezirksamt Handelseinrichtungen, noch kann es per Dekret Niederlassungen bestimmen.
Es ist aber davon auszugehen, dass sich auch hier im Umfeld der Neugestaltung an der Landsberger Allee mit deren wachsender Attraktivität weitere Interessenten finden werden.
Das Bezirksamt kennt seine Verantwortung und ist auch immer wieder mit Interessenten im Gespräch, um eine Lösung zu finden, bevor der von Ihnen beschworene Verfall einsetzt.
So scheint die Bausubstanz zumindest äußerlich ja noch gut in Schuss zu sein.
Ich hoffe, hinreichend geantwortet zu haben.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Wolfgang Albers
MdA
Direktkandidat im Wahlkreis
Lichtenberg 2