Frage an Wolfgang Albers von Fred G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Albers,
drastische Maßnahmen wie ein harter Lockdown sind in der Pandmie sicherlich für einen begrenzten Zeitraum notwendig. Irgendwann sind aber alle Mittel ausgeschöpft, die man der Bevölkerung einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft zumuten kann und man muss möglicherweise umdenken, weil die sozialen, wirtschaftlichen und letztendlich auch gesundheitlichen Folgen zu groß werden und den Nutzen eines Lockdowns überwiegen könnten. Man muss dann vielleicht mit einer höheren Virusverbreitung leben und sich auf verträglichere Maßnahmen wie flächendeckende Schnelltests, Masken usw. beschränken.
Deshalb meine Fragen:
1. Denken Sie über ein solches Szenario nach, in dem man irgendwann nicht mehr vorwiegend auf epidemiologische Werte schaut und trotzdem stufenweise lockert? Oder sind für Sie persönlich Inzidenzzahlen und die Situation der Krankenhäuser immer das Maß aller Dinge, auch wenn der Lockdown vielleicht 6, 7, 8 Monate dauert und an anderer Stelle teils schwer abzuschätzende Schäden anrichtet?
2. Was tun Sie und Ihre Fraktion, um diese Schäden einzurechnen und mit dem Nutzen eines harten Lockdowns abzuwägen?
3. Setzen Sie sich dafür ein, dass im Abgeordnetenhaus mehr über diese schwierigen Dilemmata diskutiert und auch entschieden wird oder nehmen Sie die aktuelle Dominanz von Kanzleramt und Landesregierungen gegenüber den Parlamenten in Kauf?
Mit freundlichen Grüßen
Frederic Goldmann
Sehr geehrter Herr Goldmann,
nein, die Dominanz nehmen wir nicht in Kauf.
Wir sollten kritische Fragen nicht den falschen Leuten überlassen.
Die gesamte öffentliche Debatte ist allerdings sehr emotionsgeladen,
das macht eine sachliche Argumentation oft schwer.
Die Kontroverse zum richtigen Umgang mit der Pandemie zieht sich auch
durch unsere Fraktion, das ist kein Geheimnis.
Da gibt es klügere und auch weniger klügere Verlautbarungen.
Wenn Sie meinen Standpunkt dazu wissen wollen,
googeln Sie einfach meinen Namen im Zusammenhang mit der Covid-Debatte.
Ich habe meine Position öffentlich immer wieder deutlich gemacht,
im Parlament, in der Presse, in Radio- und Fernsehinterviews.
Das hier darzustellen, sprengt den Rahmen, aber es ist leicht
nachzuvollziehen.
Gruss
W.A.