Frage an Winfried Hermann von Simon H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Hermann,
ich finde es sehr begrüßenswert, dass Sie sich für die Förderung des umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrs einsetzen, allen voran des Verkehrsträgers Schiene.
Gerade deshalb ist mir unklar, warum seitens der Umweltschutzparteien und Unweltschutzverbänden kein klares Bekenntnis zur Erhöhung der Investitionen in das Schienennetz zu vernehmen ist! Gerade der regelmäßige Hinweis auf das "Bahnmusterland" Schweiz verstärkt diesen Widerspruch massiv.
Einer Pressemitteilung des Verbandes "Allianz pro Schiene" sind Folgende zahlen zu entnehmen:
Investitionen ins Schienennetz pro Bürger und Jahr (2009)...
Deutschland: 45€
Italien: 60€
Frankreich: 80€
Schweiz: 284€
„Wir sollten uns mindestens italienische Verhältnisse leisten“, heißt es in dieser Pressemitteilung. Teilen Sie diese Meinung?
Während der Regierungszeit von Rot-Grün (1998-2005) sind nicht etwa neue Bahnprojekte auf den Weg gebracht oder beschleunigt worden, vielmehr wurden Projekte gestoppt! (Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt) Warum wird Deutschland nicht zum Bahnmusterland?
Warum fordern Sie bzw. die Grünen und diverse Umweltverbände regelmäßig die "billige" Variante für Projekte bzw. Engpässbeseitigungen im Schienennetz?
(Grüne gegen zweiten S-Bahn-Tunnel München, Stuttgart 21, Wendlingen-Ulm, Nürnberg-Erfurt, Nürnberg-Ingolstadt...)
Es dürfte doch klar sein, dass leistungsfähige und sozialverträgliche Strecken in hohem Maße in Tunneln und auf Brücken verlaufen müssen... die Topographie und Siedlungsstruktur Deutschlands müssen wir als gegeben hinnehmen. Starke Steigungen sind vom großen Teil der Züge nun mal nicht überwindbar. Wer will den Menschen in dicht besiedelten Gebieten zusätzliche überirdische Gleise mit der einhergehenden Lärmbelastung zumuten?
Vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen,
Simon Herzog