Frage an Winfried Hermann von Georg A. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Herrmann,
in den Stuttgarter Nachrichten fordern Sie Radfahren mit freiem unbedecktem Kopf zu verbieten. Radfahren ohne Helm ist nachgewiesen eine lebensverlängernde, gesunde Tätigkeit, die der Gesellschaft einen Nutzen bringt. Daher habe ich dazu habe ich ein paar Fragen:
1. Die European Cyclists\´ Federation hat vor einiger Zeit eine Kampagne gegen Helmpflichten und Schockkampagnen gemacht (Quelle: http://www.ecf.com/3675_1 (auf englisch) Ihre Aussage als Vorsitzender des Verkehrsausschusses steht da diametral entgegen. Wie stehen sie zu der Kampagne des ECF und seit wann ist es Strategie der Grünen Radfahren schwerer und komplizierter zu machen?
2. Auf welchen Daten basieren Ihre Forderungen nach Plastikkäppis für Radfahrer?
3. Warum nicht für Fußgänger, Autofahrer oder Treppensteiger? Das Kopfverletzungsrisiko ist da ja nicht geringer als beim Radfahren?
4. Ein Kind mit freiem Kopf auf dem Rad wird von einem unachtsamen Autofahrer angefahren. Mit Ihrer Helmpflicht könnte jetzt die Versicherung den Eltern große Schwierigkeiten bereiten, in dem sie einen opportunistischen Gutachter anfordert, der einen angeblichen Effekt eines getragenen Helmes attestiert. Wie soll verhindert werden, dass der Schädiger auf Kosten des Kindes entlastet wird?
5. Wie viel positiven Effekt hätte eine Helmpflicht nach Ihren Zahlen im Vergleich zu Tempo 30 innerorts für KfZ oder ein Verbot Rechtsabbieger links neben einer Geradeausspur zu führen, was auf Radwegen in deutschen Städten die Norm ist und hunderten Radfahrern das Leben gekostet hat?
Mit besten Grüßen,
Georg Antonischki