Frage an Wilfried Klenk von Volker W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Klenk,
Straßen stellen für viele Tiere unüberwindbare Hindernisse dar. Das wird gerade jetzt im Frühjahr an den Stellen deutlich, an denen Ehrenamtliche auch im Naturpark Schwäbischer Wald Amphibien über die Straße zu den Laichgewässern bringen. Das wird aber auch deutlich an den jährlich rund 17.500 Unfällen allein mit Rehwild im Land. Aus Ihrem langjährigen Engagement im Rettungsdienst wissen Sie, dass solche Unfälle auch für Menschen gefährlich sein können. Das Verkehrsministerium hat 2015 nun ein „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen in Baden-Württemberg“ vorgelegt ( https://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/service/publikation/did/landeskonzept-wiedervernetzung-an-strassen-in-baden-wuerttemberg/ ) Wiedervernetzung vereint die Interessen des Naturschutzes, der Jagd und der Verkehrssicherheit, da Tierquerungshilfen zur Abnahme von Wildunfällen führen.
Werden Sie sich als Abgeordneter in der nächsten Legislaturperiode dafür einsetzen, dass im Landeshaushalt für den Straßenbau ausreichend finanzielle Mittel für Planung und Bau neuer Querungshilfen eingestellt werden?
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage, welche ich gerne beantworte. Es ist richtig - wenn notwendige Maßnahmen der Hilfen für Querungen ergriffen werden, beugen diese auch Gefährdungen für uns Menschen vor. Bei der Planung, beim Bau und im Betrieb von Straßen müssen konsequent alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Natur, zur Erhaltung der Funktion und Leistungsfähigkeit der Böden sowie zum Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer ergriffen werden. Beim Schutz von Flora und Fauna steht die Erhaltung der biologischen Vielfalt im Vordergrund. Dabei sind Grünbrücken und sonstige Querungshilfen zur Sicherung überregionaler Wildkorridore wichtiger Bestandteil von Planungen. Bereits 2012 wurde von der CDU-geführten Bundesregierung das Bundesprogramm Wiedervernetzung beschlossen, das zum Ziel hat, die durch das überörtliche Straßennetz zerschnittenen Lebensraumkorridore wieder miteinander zu verbinden. Tier- und Pflanzenarten müssen die Möglichkeit haben, zwischen Gebieten zu wechseln und sich in neuen Lebensräumen zu etablieren. Mit dem Biotopverbund bzw. der Erhaltung von Wandermöglichkeiten zwischen Biotopen und mit Hilfe von Querungsbauwerken an Straßen kann das Überleben von Tier- und Pflanzenarten in der intensiv genutzten Kulturlandschaft gesichert werden. Daneben müssen neu zu planende Trassen bestmöglich über naturschutzfachlich unbedenkliche Flächen und weniger leistungsfähige Böden geführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Wilfried Klenk MdL