Frage an Wiebke Esdar von Markus W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dr. Esdar,
herzlichen Glückwunsch zur gewonnen Wahl!
Wie wäre es denn, wenn Sie in Bielefeld (mit eventueller Finanzierung der SPD) eine Art Experiment durchführen und einmal allen Wahlberechtigten in Ihrem Wahlkreis einen ordentlichen Brief schreiben (also nicht einfach ein Flyer) in dem sie sich den Leuten vorstellen und erklären, zum Beispiel, dass Sie die Vertretung in Bundestag sind und wann man Sie treffen kann bzw. was Sie so für Veranstaltungen im Wahlkreis geplant haben. Dadurch würden vielleicht schon mal viel mehr Menschen wahrnehmen, wer da ihr Ansprechpartner ist und vielleicht könnte es für mehr Menschen motivierend wirken, mal Ihre Veranstaltungen zu besuchen.
Vielleicht könnten sie ja auch das Experiment erweitern und allen Wahlberechtigten in Ihrem Wahlkreis eine Einladung zu einer Art Bürgertreffen schicken (natürlich verteilt auf mehrere Termine). Sie könnten einmal Ihre Arbeit im Parlament vorstellen, Fragen beantworten und/oder Podiumsdiskussionen abhalten. Dadurch würde doch sicher die Hemmschwelle deutlich sinken, sich mal mit seinem Direktabgeordneten zu treffen und damit verbunden sich mit Politik zu beschäftigen. Das wäre zwar teuer, aber man kann sicher dafür auch viele freiwillige Helfer finden und am Ende könnte sich das lohnen.
Meinen Sie nicht, dass es vielleicht nötig tut, sich den Menschen quasi mehr aufzudrängen (natürlich ohne sie zu irgendwas zu verpflichten) um sie letztlich auch mehr zu animieren sich (sinnvolle) Gedanken zu machen und in einem konstruktiven Diskurs zu kommen?
Gruß
Wawcyniak
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Sehr geehrter Herr W.,
herzlichen Dank für ihre Mail. Sie haben sich viele Gedanken gemacht, wie wir als PolitikerInnen die Bürgerinnen und Bürger besser erreichen können. Das freut mich, weil das eine der größten Herausforderungen unserer aktuellen politischen Situation ist.
Die Kosten für einen Brief an jeden Haushalt in Bielefeld sind immens, darum bin ich zunächst bemüht mich auf vielen verschiedenen, auch neuen Wegen den Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen und ansprechbar zu sein. So informiere ich z.B. über meine Homepage, die sozialen Netzwerke und auch die Tageszeitungen über offene Bürgersprechstunden in meinem Bielefelder Büro oder war am letzten Wochenende am Stand der SPD Werther auf dem Weihnachtsmarkt ansprechbar.
Veranstaltungen zur Information und Diskussion über meine Arbeit, die ich gerne auch wohnortnah, also in den verschiedenen Stadtteilen durchführen möchte, plane ich für die nächsten Jahre. Ich werde mich sehr darum bemühen, dass sich hier möglichst viele Menschen eingeladen fühlen.
Ich gebe Ihnen recht, es ist absolut notwendig, dass wir noch offensiver auf die Menschen zugehen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sie zu animieren sich Gedanken zu machen und zu einem konstruktiven Diskurs zu kommen und sie damit letztlich in unser demokratisches Handeln einzubinden – denn schließlich geht die Macht vom Volke aus!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre, Wiebke Esdar