Frage an Wiebke Esdar von Ines H. bezüglich Gesundheit
Psychische Erkrankungen machen einen immer größeren Teil der Krankschreibungen aus, während die Wartezeit auf einen ambulanten Therapieplatz beim Psychotherapeuten häufig eine zumutbare Länge (3 Monate) überschreitet. Gleichzeitig stehen junge Psychotherapeuten nach der Bezahlung ihrer Ausbildung, die sie nach ihrem Studium mit etwa 20 000 € belastet, in der Regel ohne eine Zulassung zur Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen da. Während viele Patienten also unversorgt bleiben, wird die Psychotherapie trotz nachgewiesener Wirksamkeit für bestimmte Krankheitsbilder im Vergleich zu anderen Heilberufen stiefmütterlich behandelt - mit Folgen für Patienten, Therapeuten und die gesetzlichen Krankenkassen (denn eine chronifizierte Störung erfordert eine längere und teurere Behandlung). Werden Sie sich dafür einsetzen, an diesem Zustand etwas zu verändern?
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für ihre Anfrage. Als Diplom-Psychologin mit vielen Freundinnen und Freunden, die inzwischen als Therapeutinnen und Therapeuten tätig sind, kann ich Ihnen nur zustimmen.
- die Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind zu lang, es müssen mehr Kassensitze ausgewiesen werden
- die Therapeutenausbildung nach dem Studium muss sich an den Aus- und Weiterbildungsstrukturen der medizinischen und anderen akademischen Heilberufe orientieren und muss als Weiterbildung gelten.
- die Therapeutenausbildung darf sich nicht mehr ohne geregeltes Einkommen und soziale Absicherung an ein abgeschlossenes Studium anschließen.
Dementsprechend muss das die Psychotherapeutenausbildung reformiert werden. Dafür werde ich mich intensiv einsetzen, dabei möchte ich im Dialog mit aktiven Psychotherapeutinnen und –therapeuten bleiben um ihre Ideen und Vorstellungen aufzunehmen.
Herzliche Grüße, wiebke esdar