Frage an Waltraud Lehn von Gerhard R. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Lehn,
es geht nicht um die Kirchensteuer sondern um die Kirchensteuersubvention!
Konfessionelle Krankenhäuser werden über Leistungsentgelte und Staatsgelder finanziert.
Ebenso wird für Altenheime kein Cent aus Kirchensteuermitteln ausgegeben.
Der extrem geringe Kita-Finanzierungsanteil soll nach dem Willen der Kirchen völlig wegfallen.
Mit jährlich mehr als 3 Milliarden Euro wird die Kirchensteuer - durch die steuerliche Absetzbarkeit - vom Staat subventioniert.
Für "Soziale Dienste" geben die beiden großen christlichen Kirchen jährlich weniger als 1 Milliarde Euro aus.
Wird sich die SPD für die Abschaffung der Kirchensteuersubvention einsetzen?
Die Mehreinnahmen könnten dann für Schulen und Kitas verwendet werden.
Freundliche Grüße
Gerhard Reth
Sehr geehrter Herr Reth,
ich halte Ihre Kritik für unberechtigt. Sie lassen dabei vor allem außer Acht, dass die Kirchen eine wichtige Aufgabe für die Wertorientierung und das Zusammenleben in der Gesellschaft insgesamt haben. Hierbei wird häufig vergessen, wie viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kirchen haben. Sie entlasten unseren Sozialstaat durch ihre unentgeltliche Arbeit in erheblichem Maße. Für eine Änderung der Behandlung von Kirchensteuern sehe ich deshalb keine Veranlassung.
Mit freundlichen Grüßen
Waltraud Lehn, MdB