Walter Hirche
FDP
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Frage von Klaus-Peter D. •

Frage an Walter Hirche von Klaus-Peter D. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,

die Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause ist geprägt durch Personal- und Lohnkürzungen, Missmanagement durch berufsfremdes (und eigenes) Personal und unzureichender gesetzlicher Regelungen.
Aus Studien wissen wir, dass der durchschnittliche Patientenkontakt für Gespräche auf unter 5 Min./Tag gesunken ist, Tendenz fallend. Die Ansprüche an das Pflegepersonal steigt im Bezug auf Wissen und Arbeitsdichte. Trotzdem reagieren unsere Klinikbetreiber in der Region stets mit Personalabbau und Lohnkürzung (aktuell -3%). Damit hat das Pflegepersonal der Region in 2008 5,2% weniger Gehalt in den Taschen als 2007, bei steigender Arbeitsdichte. Die Auswirkungen von Burn Out auf Personalseite und ständiger Rück-einweisungen ("Drehtüreffekt") bei Patienten sind nicht von der Hand zu weisen.
Kein Verband und keine Gewerkschaft kann hier eingreifen. Es gibt keine Institution, die zur Zeit für die Qualität der Pflege im Sinne von Ausbildung und Auswirkung, überwacht und regelt. Was fehlt ist eine Institution, die die Qualität der Pflegeausbildung und die Qualität der geleisteten Pflege überwacht und bei Missmanagement regulierend eingreifen kann, damit die Versorgung der Bevölkerung gesichert und garantiert ist, genauso wie die Gesundheit der Pflegenden Personen, ob professionelle oder Laienpflege.
Als Verein zur Errichtung einer Pflegekammer in Niedersachsen e.V. erhalten wir seit Jahren unzureichende, unkonkrete, falsche Aussagen, Antworten und Hinweise. Wir werden, genauso wie der Niedersächsische Pflegerat in wichtige Gesundheitspolitische Entscheidungen, nicht eingebunden, obwohl entsprechende Fachkompetenz nachgewiesen ist!
Meine konkrete Frage: Wie wollen Sie die Pflegebedürftigen vor unzureichender und unprofessioneller Pflege zu schützen?
Wie wollen Sie die professionell Pflegenden in den Kliniken, Altenheimen und ambulanten Diensten vor weiterer Ausbeutung, Gesundheitsschäden und Arbeitslosigkeit schützen?

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Dützmann,

liberale Politik setzt sich dafür ein, dass pflegebedürftige Menschen eine menschenwürdige Pflege erhalten. Das steht für mich im Vordergrund.

Zur Zeit sind es vor allem Bürokratie und Dokumentationspflichten, welche die Pflegekräfte belasten. Wir brauchen weniger Bürokratie, um mehr Zeit für die pflegebedürftigen Menschen zu haben. Durch eine eigene Imagekampagne des Landes konnten die Ausbildungszahlen in der Altenpflege übrigens gesteigert werden Niedersachsen hat auch mit der Änderung des Landespflegegesetzes die ambulante Pflege gestärkt und die Förderung durch den Verzicht auf komplizierte Berechnungsverfahren vereinfacht. Zum Bürokratieabbau wird in einem Modellvorhaben die Zusammenarbeit des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen mit der Heimaufsicht bei der Prüfung von Pflegeeinrichtungen verbessert, um unabgestimmte und doppelte Prüfungen zu vermeiden.

Wir als FDP setzen uns darüber hinaus für ein Niedersächsisches Heimgesetz ein, das bürokratische Verfahrensregeln wie Anzeige-, Aufzeichnungs- und Begründungspflichten reduziert, ohne Qualitätsstandards abzusenken, und das dem Entstehen neuer Wohnformen für Pflegebedürftige nicht entgegensteht.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Hirche