Frage an Walter Hirche von Ilona R. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag,
im Bundestag hat die Union gegen eine Änderung des BtmG betreffs Verkehrsfähigkeit von Diamorphin gestimmt. Dieses verhindert die Aufnahme der diamorphingestützten Behandlung sogenannter Schwerstabhängiger in die Regelversorgung und bedeutet das Aus für die hannöversche Heroinambulanz. Was gedenken Sie zu tun, um eine adäquate Versorgung der Patienten nach dem 30. Juni zu gewährleisten ?
Mit freundlichen Grüßen
Ilona Rowek
Vorsitzende JES Hannover e.V.
Sehr geehrte Frau Rowek,
auch die FDP hat sich im Bundestag für die Aufnahme der kontrollierten Heroinabgabe in die Regelversorgung ausgesprochen, wozu die von Ihnen genannte Änderung im Betäubungsmittelgesetz erforderlich gewesen wäre. Der Abschlussbericht zu dem Projekt der Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige - an dem auch Hannover teilgenommen hat - zeigt, dass die Ziele der Studie erreicht worden sind. Die Gesundheit der an der Studie teilnehmenden Heroinabhängigen hat sich verbessert und ihre soziale Lage hat sich stabilisiert. Laut Studienergebnissen hat sich für die kleine Gruppe von Schwerstabhängigen eine signifikante Überlegenheit der Heroinabgabe gegenüber der Methadonsubstitution ergeben. Vor dem Hintergrund der schwierigen Arbeitsmarktsituation ist die Zunahme von regelmäßig Arbeitenden um 11 Prozent auf 27 Prozent umso höher zu bewerten und untermauert die positiven Resultate.
Nachdem der Bundesgesetzgeber aber nun so entschieden hat wie von Ihnen beschrieben, bleibt zu hoffen, dass die Kommunalverantwortlichen in Hannover für eine menschenwürdige Unterstützung der heroinabhängigen Menschen sorgen und dabei Wege aus der Abhängigkeit aufgezeigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Hirche