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Volkmar Vogel
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Frage von Corinna O. •

Frage an Volkmar Vogel von Corinna O. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Vogel,
vielen Dank für Ihre Ausführungen. Zur Kompetenz des FLI kann ich, auch und gerade auf Grund des letzten Lageberichtes, nicht viel sagen, jedoch darf die Frage gestattet sein, ob die Untersuchungen in den Elternhaltungen der bayrischen, von Geflügelpest betroffenen, Mästereien mit der selben erfolgsorientierten Intensität geführt worden sind, wie das Wildvogelmonitoring? Nur eine ergebnisoffene Forschung ist eine kompetente Forschung.
Immerhin wurden unter den Mästereien Geschäftsbeziehungen nachgewiesen und es wurden sowohl Viren nachgewiesen, als auch Antikörper gefunden. Antikörper können meines Wissens nur nach überstandener Infektion, nach Impfung oder bei sehr jungen Tieren über das Brutei erworben werden.
Eine Aufstallung von Rassegeflügel schützt hier nicht, denn gerade in den geschlossenen Systemen fanden diese Ausbrüche statt.
Aufstallung kann hier nur als blinder Aktionismus angesehen werden.
Weiterhin findet man diverse Meldungen, wonach der im FLI in Entwicklung befindliche Impfstoff gar nicht für den praxisnahen Einsatz gedacht ist. Er soll nur zur Ringimpfung und damit zum Zeitgewinn bei großen Keulungsaktionen Verwendung finden.
Dies sagen einige Medienberichte aus.
Liegen Ihnen hierzu nähere Informationen vor?
Können Sie meine Zweifel ausräumen?
Welche Schritte werden Sie und Ihre Partei unternehmen, damit auch unsere Enkel noch Rassegeflügel züchten können?
Eine Zucht unter den Bedingungen der Aufstallung wird das Ende der Rassegeflügelzucht und damit des Rasseerhaltes sein.
Unsere schönen und vielfältigen Heimatrassen, ein Stück Thüringer Geschichte wird für immer ausgelöscht werden.
Vielen Dank mit freundlichen Grüßen Corinna Orthey

Ruhlaer Kauler, Steinbacher Kampfgans, Thüringer Barthuhn.
und noch einige mehr.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Orthey,

haben Sie vielen Dank für Ihr erneutes Schreiben vom 24. September d. J. zum Thema Geflügelpest.

Sie haben damit verschiedene Punkte angesprochen; ich möchte mit der Kompetenz des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) beginnen:

Wir sollten froh sein, dass wir mit dem FLI eine international anerkannte Forschungseinrichtung für Tierseuchen in Deutschland haben. Das FLI ist z.B. Mitglied des von der europäischen Union geförderten Exzellenz-Netzwerks zur Diagnose und Bekämpfung von epizootischen (sich auf Tieren ansiedelnden Organismen) Krankheiten. Im Rahmen dieses Verbundes fanden am 4. und 5. Oktober 2007 in Greifswald und auf der Insel Riems ein internationales Symposium statt, an dem Wissenschaftler aus 10 Nationen teilnahmen. Das FLI betreibt nationale und internationale Referenz-Laboratorien für eine große Anzahl von Tierseuchen.

Es wird nicht nur ein Wildvogel-Monitoring durchgeführt, sondern auch ein Monitoring für aufgestalltes Geflügel. Natürlich kann nicht jede Stallhaltung ständig überprüft werden, sondern dies geschieht nach einem Auswahlverfahren in Absprache mit dem FLI. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden der zuständigen Adresse in Brüssel gemeldet.

Es ist richtig, dass bei den Mastenten in Tomling und in Hofing Antikörper gefunden wurden. Es hat sich dann herausgestellt, dass dies eine Reaktion auf die gleichen Virus-Typen war, die man schon in Wildvogelbeständen in Deutschland und in Frankreich gefunden hatte. Die gefundenen Antikörper lassen also vermuten, dass diese Bestände einige Zeit vor dem offensichtlichen Ausbruch der Geflügelpest infiziert wurden, der Eintragsweg konnte allerdings nicht klar definiert werden.

Natürlich wird der Makerimpfstoff nicht für die Ringimpfung entwickelt sondern – wie Sie sagen – für die praxisrelevanten Fälle. Allerdings wird es auch in Zukunft von der Befallsituation abhängen, mit welcher Taktik man an die Bekämpfung der Geflügelpest im Einzelfall herangeht.

Ich weise noch einmal daraufhin, dass an der flexiblen Gefährdungsstrategie bei der Geflügelpest weiter festgehalten werden soll. Zum Beispiel war am 06.07.2007 in einer Hobbyhaltung in Thüringen die Geflügelpest vom Subtyp H5N1 festgestellt worden. Die dort eingerichteten Restrektionszonen waren nach Abschluss der vorgesehenen Umgebungsuntersuchungen am 14.08.2007 wieder aufgehoben worden. So wird auch in Zukunft verfahren.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Volkmar Vogel
Mitglied des Deutschen Bundestages