Frage an Volkmar Vogel von Frank S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Vogel,
wie man jetzt von den Mineralölkonzernen hört wird mit der Einführung des neuen "Biosprit`s" auch des bisherige Superbenzin um ca. 5 Cent teurer. Dies ist keine Preiserhöung auf Grund gestiegener Ölpreise. Die Konzerne wollen die Kunden zwingen den neuen Bioprit zu kaufen. Was ist aber mit den Kunden, die meist nicht zu den oberen der Gesellschaft gehören, die sich kein Auto leisten können, dass den neuen "Spritt" verträgt? Hier müsste und könnte die Politik, die ja schließlich mit ihren Entscheidungen für diese Entwicklung gesorgt hat auch dafür sorgen, dass den Minarölkonzernen diese Preiserhöhung verboten wird.
Wie kann die Bundesregierung garantieren, dass trotz der wachsende Nachfrage nach Biosprit aber auch der weiter Förderung von z. B. Bioheitzkraftwerken dass Abholzen der Regenwälder gestoppt wird, und dass es auch in Zukunft genügend Anbauflächen für Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung gibt.
Wie sorgt die Bundesregierung dafür, dass es auch in Zukunft für die heimische Industrie bezahlbare Energiepreise gibt.
Warum wird den heimischen Energieträgern wie Braun- und Steinkohle nicht mehr Bedeutung beigemessen.
Mit freundlichen Grüßen
F. Seidel
Sehr geehrter Herr Seidel,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 3. Februar.
Der ADAC beruft sich auf Schätzungen, die derzeit davon ausgehen, dass rund 90% der in Betrieb befindlichen PkW E10-tauglich seien. Der Staat hat zwar die EU-Vorgabe zu E10 umgesetzt, kann allerdings nicht die Preise auf dem Markt diktieren.
Biosprit (Bioethanol) und Biomasseheizkraftwerke haben nur sehr wenig mit der Abholzung von Regenwäldern zu tun. Bioethanol wird aus Restprodukten der heimischen Landwirtschaft hergestellt . Der größte Produzent für deutsches Bioethanol ist nicht etwa im Ausland, sondern sitzt in Zeitz. Durch die dortige Anlage wurden übrigens über 100 Arbeitsplätze geschaffen, die noch weitere Arbeitsplätze in Zulieferfirmen für Rohstoffe nach sich gezogen haben. Auch in Bioheizkraftwerken werden weitestgehend Reststoffe aus Deutschland verfeuert.
Die Bundesregierung hat bereits im vergangenen Jahr ein Energiekonzept ausgearbeitet und es mit den Energiekonzernen abgestimmt. Dieses Konzept sorgt für einen Energiemix, stellt die Energieversorgung sicher und sichert auch damit die Preise auf einem gewissen Niveau ab. Auch Braun- und Steinkohle haben daran ihren Anteil.
Mit freundlichen Grüßen
Volkmar Vogel, MdB