Frage an Volkmar Vogel von Lutz L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Seehr geehrter Herr Vogel
Sie stimmten im Bundestag gegen den Antrag „Einsetzung eines Ausschusses für die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland“ (siehe dazu hier: http://www.abg-net.de/index.php?id=197&tx_ttnews[tt_news]=9497&tx_ttnews[backPid]=70&cHash=3c4d995777 )
Nun muß ich als hier im Osten lebender und arbeitender Mensch, welcher den Turbokapitalismus der BRD übergestülpt bekam Ihnen die Frage nach dem "Warum" stellen.
Sind Wir "Ossis" wirklich soviel weniger wert wie die "Wessis"?
Ist unsere Bildung und unsere "Handwerklichkeit" im Osten schlechter?
Danke für Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Landgraf
Sehr geehrter Herr Landgraf,
vielen Dank für Ihre Frage vom 21. November 2009.
Sie fragen sicherlich in Abstimmung mit der Pressearbeit der Linkspartei. In der Formulierung Ihrer Frage zeigt sich ein grundsätzliches Problem: nämlich, dass mit der Einsetzung eines Ausschusses für die "Gerechtigkeit Ost" nichts gewonnen wird. Deswegen habe ich den Antrag abgelehnt.
Ich setzte mich für gleichwertige Lebensverhältnisse ein. Das erreiche ich z. B. in meinen Fachbereichen Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durch eine funktionierende Infrastruktur. Die, um Ihre Formulierung zu gebrauchen, zum Glück nicht mehr mit der des Turbosozialismus aus DDR-Zeiten vergleichbar ist. Ebenso haben sich die Wohnverhältnisse für die Menschen ganz offensichtlich zum Besseren verändert.
Ähnliches haben wir in meinem anderen Fachbereich Landwirtschaft erreicht, die in unser Region jedem internationalen Vergleich standhält.
Es gibt noch viele weitere Beispiele. Nichtsdestotrotz gilt es weiter zu arbeiten, um die Differenzen z. B. bei Lohn und Renten zu beseitigen, nicht in Kommissionen sondern jeder einzelne mit seinen Möglichkeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Volkmar Vogel