Frage an Volker Neukamm von Bernhard S. bezüglich Verkehr

Lieber Bernhard Schroth,

in der Tat ist die B73 in Süderelbe stark belastet. Sie zerschneidet das Ortszentrum von Neugraben und bildet eine große Barriere. Eine Reduzierung des Verkehrs auf der B73 würde die Lebensqualität für die Anwohner der B73 ohne Zweifel verbessern.

Ein Verkehrsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der Bau der A26 tatsächlich den Verkehr auf der B73 spürbar entlasten würde. Ob die Entlastung von Dauer sein wird oder durch die Wohnungsbauvorhaben Neugrabener Wiesen und Röttiger Kaserne der alte Zustand schnell wieder hergestellt wird bleibt offen.

Klar aber ist, dass der Bau der A26 durch das Alte Land erhebliche Einschnitte mit sich bringt. So wird der Erhalt des Alten Landes, einer 800 Jahre alten Kulturlandschaft gefährdet. Gleichzeitig ist das Alte Land durch den Bau der Ortsumgehung Finkenwerder auf der sogenannten Südtrasse gefährdet.

Wir Grünen in Süderelbe würden die A26 lieber in Rade an die Bremer Autobahn anschließen und die Ortsumgehung Finkenwerder nördlich des Spülfeldes auf der sogenannten Bezirkstrasse bauen. Nur so kann das Alte Land, das uns sehr am Herzen liegt, auf Dauer erhalten werden. Allerdings haben die Harburger Grünen bereits vor vielen Jahren dem Bau einer Trasse durch das Alte Land zugestimmt. Niemals aber würden wir dem Bau von zwei Trassen zustimmen.

Bevor wir ernsthaft darüber nachdenken, eine Autobahn durch ein Gebiet zu bauen, das bereits heute hochwassergefährdet ist und viele 100 Mio. Euro kosten wird sollten wir über andere Möglichkeiten nachdenken. Viele Autofahrten sind überflüssig und könnten entweder ersatzlos entfallen oder durch Fahrradfahrten ersetzt werden. Noch immer wird der Fahrradverkehr in Hamburg nicht so stark gefördert, wie es wünschenswert wäre.

Jeder Autofahrer sollte sich über jeden Radfahrer freuen: Ein Radfahrer steht nicht vor ihm im Stau, er nimmt ihm nicht den Parkplatz weg und der Sprit wird nicht noch teurer.

Liebe Grüße

Volker